IFA: Dolbys neuester Audiocodec Dolby Pulse kann bei einer Mini-Datenrate von 24 Kilobit pro Sekunde durchaus brauchbare Ergebnisse liefern
Berlin, 02.09.2011 – Keinen Messestand, sondern einen schlichten Showroom hat Dolby für seinen IFA-Auftritt gewählt. Hinter verschlossenen Türen präsentiert der Erfinder zahlreicher Mehrkanal- und Audiokompressionsverfahren Fachbesuchern den jüngsten Spross seiner Codec-Familie: Dolby Pulse. Das Kompressionsverfahren schraubt die Datenrate von Stereoaufnahmen auf unglaublich niedrige 24 Kilobit pro Sekunde (Kbit/s) herunter – den guten Ton dabei stets im Blick, versteht sich. Damit empfiehlt sich dieser Audiocodec besonders für tragbare Geräte wie MP3-Player oder Handys. Weitere Vorteile, so Andy Dowell, Verkaufsmanager von Dolby Europe, seien flottere Downloadzeiten und somit ein geringeres Risiko des Datenverlustes. Der Codec ist teilweise kompatibel zum bereits verbreiteten Format HE AAC (High Efficiency Advanced Audio Coding). Smartphones und PCs sollen sich daher mit einer passenden App für die Wiedergabe von Dolby Pulse nachrüsten lassen.
Zur Hörprobe schaltete Dowell zwischen unkomprimiertem Originalmaterial und Musik mit einer Datenrate von 24 Kbit/s hin und her, wobei sowohl Dolby Pulse wie AAC und MP3 zum Einsatz kamen. Während die beiden letzten Audioformate bei der Mini-Datenrate völlig unbrauchbare Ergebnisse lieferten, waren die Unterschiede zwischen Original (unkomprimiert) und Dolby Pulse verblüffend gering. Sicherlich sind solche Präsentationen mit Vorsicht zu genießen. Schließlich lässt sich schwer abschätzen, ob dabei nicht getrickst wird. Doch bei derart niedrigen Datenraten hatte Dolby Pulse klar die Nase vorn.