Kabelmesse: Sat-TV per Netzwerk und Internet per TV-Kabel

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Auf einer Kabel-TV-Branchenmesse in Köln waren verschiedene pfiffige Lösungen für die TV- und Internethausverteilung zu sehen und natürlich: neue Endgeräte 

Inverto MultiboxKöln, 13.06.2012 – Unaufhaltsam wachsen digitales Fernsehen und Internet zusammen. Folgerichtig zeigten zahlreiche Hersteller auf einer Branchenmesse gemeinsame Verteillösungen für Digital-TV und Internet. Besonders praktisch für Endverbraucher, die auf Satellit umsteigen möchten, ist die „Sat-IP“-Lösung: Mittels eines Protokolls, das sich derzeit noch in der Standardisierungsphase befindet, lassen sich künftig Sat-TV-Signale über ein Heimnetzwerk verteilen. Bislang hat nur der Powerline-Spezialist devolo ein vergleichbares Produkt in petto. Doch „Sat-IP“ oder „Sat to IP“ wird keine proprietäre, sondern eine herstellerübergreifende Lösung. Der Luxemburger Hersteller Inverto, bekannt durch die von ihm erfundene Einkabellösung „Unicable“, arbeitet an einem Converter mit vier DVB-S2-Tunern, der dementsprechend vier HDTV-Signale in ein Hausnetzwerk via IP (Internet Protocol) einspeist. In Häusern mit einer bereits vorhandenen Netzwerkverkabelung eine ideale Lösung – ist die sonst übliche Sat-Sternverkabelung aufwendig und daher teuer. Der Luxemburger Satellitenbetreiber SES Astra veranschaulichte die Funktionsweise anhand einer 3D-Grafik am Stand. Die via IP verteilten TV-Signale lassen sich mit entsprechenden Set-Top-Boxen (wie der Inverto Multibox, Bild oben) auf ein TV-Gerät ausgeben. Die Steuerung über Applikationen (Apps) auf Smartphones oder Tablets wird ebenfalls möglich sein. Erste Produkte sollen noch im Herbst diesen Jahres auf den Markt kommen.

Den umgekehrten Weg demonstrierte der bayerische Hersteller Kathrein: Kathreins K-LAN basiert auf dem „EXI 3508″ – einem Multischalter mit eingebautem Modem. Der „EXI 3508“ ist ein 5/8-Multischalter: Er liefert die vier Sat-Empfangsebenen plus ein Antennensignal an bis zu acht Receiver. Wird der Multischalter via LAN-Anschluss (RJ45-Buchse) mit einem Router verbunden, überträgt er zusätzlich die IP-Datenpakete in einem Frequenzband von 2 – 68 Megahertz (MHz) über bis zu acht Koaxialleitungen. Der Frequenzbereich für das IP-Netzwerk liegt unter dem der Sat-ZF-Signale. Die Brutto-Datenrate beträgt maximal 500 Megabit pro Sekunde (Mbit/s).

Zur Rückwandlung des IP-Signals sind an jedem Anschluss Modems des Typs „EXI 01“ nötig: Diese trennen die IP- und Sat-TV-Signale wieder und geben sie jeweils über RJ45- und F-Buchsen aus. Das Modem kann vom Receiver per Antennenkabel mit Strom versorgt werden. Allerdings gelingt das nur dann, wenn zusätzlich die Kathrein-Antennen-Steckdose EXI-30 verwendet wird. Bei herkömmlichen Dosen übernimmt ein Steckernetzteil die Stromversorgung des Modems.

Die Preise der K-LAN-Produkte: EXI 3508: 254 Euro, EXI 01: 144 Euro, EXI 30: 13 Euro.

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Autor

Recording, Musikproduktion und Schlagzeug zählen ebenso zu meinen Interessen wie Medientechnik und Broadcast. Nach Stationen bei Tonstudio Zuckerfabrik, R&P Showtechnik & Veranstaltungsservice, SWR, WDR und Axel Springer arbeite ich als freiberuflicher Technikjournalist und Medieningenieur. Dabei biete ich Fachartikel, Produktbeschreibungen und Content-Marketing für Verlage und Unternehmen.

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