Duell der Vollformate

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Die beiden Platzhirsche unter den digitalen Spiegelreflex-Herstellern liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Nikon stellte bereits letzten Donnerstag seine neue Vollformat-DSLR-Kamera D600 vor, Canon zog heute mit der EOS D6 nach

Canon EOS 6DUpdate 25.09.2012 – Vollformat-Spiegelreflexkamers bieten mehr Gestaltungsspielraum: Es sind Optiken mit einem weiteren Aufnahmewinkel verfügbar, und sie erlauben ein feineres Spiel mit der Schärfentiefe. Möglich machen das die großen Vollformat-Bildsensoren – sie haben die Abmessungen des Kleinbild-Fotoformats von 24 x 36 Millimetern. Kein Wunder, dass vollformatige digitale Spiegelreflexkameras bei Fotografen wie auch bei vielen Filmern hoch im Kurs stehen. Während Nikon sein Vollformat-Einstiegsmodell noch im September in den Handel bringen möchte, kommt Canons „EOS D6“ voraussichtlich im Dezember.

Doch zunächst zu den inneren Werten: Die größeren Sensoren erweitern zudem die Lichtempfindlichkeit beträchtlich. Canons D5 bietet ISO 100 bis 25.600, genau wie Nikons D600. Die ISO-Bereiche lassen sich bei beiden Modellen per Elektronik verdoppeln, dies erhöht jedoch das Bildrauschen. Auch was die Auflösung betrifft, liegen die beiden Vollformater nahezu gleich auf. Nikons 24,3 Megapixel-CMOS-Sensor verspricht feinste Details bei einem hohen Tonwertumfang. Dies, so der Hersteller, gelte auch bei wenig Umgebungslicht. Canons CMOS-Sensor liefert 20,2 Megapixel. Genug für messerscharfe 300-dpi-Ausdrucke in DIN A3 und knapp darüber.

Beide Modelle wandeln analoge elektrischen Bildsignale mit 14 Bit in digitale Werte. Dies entspricht 16384 möglichen Helligkeitsstufen je Farbkanal. Nikon setzt auf seine Bildverarbeitungs-Engine „Expeed 3“, Canon nutzt seinen „Digic-5“-Prozessor.

Nikons Autofokus arbeitet mit 39 Messfeldern und soll bei ISO 100 noch bei einem Lichtwert (LW) von -1 zuverlässig fokussieren. Canon verspricht die volle Funktionsfähigkeit seines 11-Punkt-AF-Systems bei einem Lichtwert bis -3 (keine ISO-Angabe).

Canon setzt auf technische Finessen des digitalen Fotozeitalters: Via GPS-Sensor speichert die „EOS 6D“ die aktuelle Position in den Bilddateien. Per Drahtlos-Netzwerk (WLAN) befördert die „EOS 6D“ die Fotos auf Canon-Drucker, „kompatible“ PCs, Internetspeicher und Netzwerke wie Youtube, Facebook und Twitter, auf Android-Smartphones und Tablets sowie netzwerkfähige TV-Geräte.

Nikon D600Nikon hält mit HDTV-Videoaufnahme dagegen: Vollbilder mit Full-HD-Auflösung (1920 x 1080 Bildpunkte) zeichnet sie mit Bildwiederholraten von 30, 25 und den im Kino üblichen 24 Bildern pro Sekunde auf. Zudem bietet sie mit Mikrofoneingang und Kopfhörerausgang die für eine gute Audioqualität notwendige Grundausstattung.

 

Auch Canons „EOS D6“ wird die Videoaufnahme in Full-HD mit 1080p beherrschen. Ihre Videofunktion soll nach Angaben der Canon-Sprecherin Martina Eichmann mit der Aufnahme der Canon „EOS D5 Mark III“ vergleichbar sein (deren Gehäuse kostet um 3100 Euro). Die „D5 Mk III“ zeichnet Full-HD-Videos mit bis zu 30 Vollbildern pro Sekunde auf (1080 / 29,97p). Das Aufnahmeformat ist H.264 / MPEG-4 AVC mit All-Intraframe-Kompression oder wahlweise IPB-Frame-Kompression. Die Intraframe-Kompression benötigt mehr Speicherplatz, aber weniger Rechenleistung im Schnitt.

Sowohl Canon als auch Nikon stellen mit diesen Modellen ihre kompaktesten Vollformat-Kameras vor. Sie sollen beide dennoch solide sein. Die „D600“ wiegt 850 Gramm mit Akku und Speicherkarte, Canons „EOS 6D“ bringt gerade 770 Gramm auf die Waage.

Das Canon „EOS 6D“ Gehäuse soll 1999,- Euro kosten und im Dezember 2012 auf den Markt kommen. Nikons „D600“ kostet ohne Objektiv 2149,- Euro und soll bereits Mitte September 2012 erhältlich sein.

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Autor

Recording, Musikproduktion und Schlagzeug zählen ebenso zu meinen Interessen wie Medientechnik und Broadcast. Nach Stationen bei Tonstudio Zuckerfabrik, R&P Showtechnik & Veranstaltungsservice, SWR, WDR und Axel Springer arbeite ich als freiberuflicher Technikjournalist und Medieningenieur. Dabei biete ich Fachartikel, Produktbeschreibungen und Content-Marketing für Verlage und Unternehmen.

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