IFA: Die OLEDs kommen – aber wann?

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Am 31. August öffnete die internationale Funkausstellung IFA in Berlin die Pforten. Die Trends bei den Flach-TVs: größer und smarter, aber auch schärfer und bunter

Samsung OLED TVBerlin – Flach, groß, randlos und vernetzt – erfahrungsgemäß gibt es auf der IFA etliche Fernsehgeräte zu bestaunen. Während die beiden koreanischen Unternehmen LG und Samsung mit 55-Zoll-OLED-TVs die Fernseher der nächsten Generation zeigten, setzten andere Hersteller wie Sharp auf schiere Größe. Auch die vierfache Auflösung (Quad HD oder 4K genannt), Smart-TV sowie Gesten- und Sprachsteuerung zählen zu den Trends. Samsungs OLED TV (Bild oben) misst wie das Modell von LG 55 Zoll in der Diagonalen (138 Zentimeter).

Es arbeitet im Gegensatz zu den aktuell verbreiteten Flachbildschirmen mit organischen Leuchtdioden (OLED: Organic Light Emitting Diodes). Die organischen Leuchtdioden strahlen, anders als ihre Halbleiterkollegen, von selbst farbiges Licht aus. Eine Hintergrundbeleuchtung kann daher entfallen. Laut Samsung liefert der OLED damit 20-fach kontrastreichere Bilder als die herkömmlichen LED-LCD-TVs. Feinste Helligkeitsabstufungen selbst in dunklen Bildpartien sind ein weiteres Plus der Technik. Überdies punkten die OLEDs mit einer rasanten Reaktionszeit: Szenen mit schnellen Bewegungen im Bild stellen sie klar umrissen, ohne Nachzieheffekte oder Unschärfen dar. Die Shutter-3D-Wiedergabe beherrschen sie ohne Übersprechen (Cross Talk) der beiden Teilbilder.

Die OLED-Technik ermöglicht zudem eine sehr flache Bauweise. Um dies optisch zu unterstreichen, verbirgt Samsung sämtliche Anschlüsse und Kabel im Fuß der Geräte. Samsung möchte auf seinem OLED Multi View bieten: Mit zwei Shutterbrillen können zwei Personen zwei verschiedene Programme auf ein und demselben Bildschirm anschauen – in voller HD-Auflösung wohlgemerkt. Das klappt durch die zeitlich versetzte Wiedergabe der beiden TV-Programme oder Videoquellen. In die Shutter-Brillen integrierte Kopfhörer liefern den Ton. Überdies bauen die Koreaner ihr „All Share Play“ in die OLED-Modelle ein. Dies ermöglicht die Wiedergabe von Videos, Fotos und Musik aus Online-Speicherdiensten (Cloud) sowie von Samsung Smartphones oder Tablets. Samsung gab bislang weder den Erscheinungstermin noch den Preis des OLEDs bekannt.

LG OLED TVAuch LG zeigte am Stand 55-Zoll-OLED-Geräte. Die vier Millimeter flachen Modelle machen in einem kaum sichtbaren Rahmen eine schlanke Figur. Mit zehn Kilogramm sind es zudem Leichtgewichte. LG setzt nicht allein auf die additive Farbmischung mit roten, grünen und blauen Bildpunkten. Die Koreaner fügen mit ihrer WRGB-Technik ein weißes Subpixel hinzu. Dies soll einen breiteren Blickwinkel ohne Helligkeits- oder Kontrastverluste ermöglichen. LG fertigt das Gehäuse aus karbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) – ein leichtes wie langlebiges Material. LG möchte das Modell mit verschiedenen Optionen anbieten: mit Bodenstandfuß, Tischstandfuß oder mit Wandhalterung. Der OLED soll noch vor Jahresende kommen – einen Preis nannte LG nicht.

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Recording, Musikproduktion und Schlagzeug zählen ebenso zu meinen Interessen wie Medientechnik und Broadcast. Nach Stationen bei Tonstudio Zuckerfabrik, R&P Showtechnik & Veranstaltungsservice, SWR, WDR und Axel Springer arbeite ich als freiberuflicher Technikjournalist und Medieningenieur. Dabei biete ich Fachartikel, Produktbeschreibungen und Content-Marketing für Verlage und Unternehmen.

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