newTV Kongress: Content is King

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Namhafte Referenten schauten auf dem newTV-Kongress in die Medienzukunft – und kamen zu überraschend einstimmigen Ergebnissen

newTV-Kongress_EnglertHamburg – Bange Blicke werfen TV-Macher auf die nachwachsende Generation, auch Generation Y genannt. Denn mehr und mehr dieser Jungendlichen scheinen sich dem Reiz des linearen Fernsehens zu entziehen, ja, zu verweigern. Laptop, Smartphone und Tablet heißen hier die Unterhalter – und die Videos gelangen nicht etwa via Satellit oder TV-Kabel auf den Schirm – nein, YouTube aber natürlich auch illegale Web-Downloads sind bei Jugendlichen richtig angesagt. Ein perfektes Thema also für zahlreiche Fachveranstaltungen, auf denen Medienmacher über die Zukunft diskutieren. Wie der newTV-Kongress der Hamburger Initiative Hamburg@work: Er fand dieses Jahr am 18. April statt.

Die Referenten des newTV-Kongresses lieferten überraschend einstimmige Antworten auf diese Herausforderungen: Content is King war beispielsweise durch die Bank zu vernehmen. Diese nicht gerade revolutionäre Einsicht teilte beispielsweise auch Prof. Dr. Englert, Solon Management. Wegen des zunehmenden Wettbewerbs seien gerade die Inhalte entscheidend. Programmveranstalter könnten gerade mit Premium-Content wie Fußball-Bundesligarechten entscheidende Wettbewerbsvorteile gewinnen.

Doch der TV-Konsum sinkt allenfalls nur gering: 242 Minuten pro Tag verbrachten deutsche Fernsehzuschauer im ersten Quartal 2012 im Schnitt vor der Mattscheibe. Nur ein leichter Rückgang gegenüber vorherigen Erhebungen. Was jedoch deutlich zunehme, so Englert, sei die parallele Nutzung von klassischem Fernsehen und Internetinhalten. Und im Web ist vor allem die Online-Video-Nutzung gefragt. Web-Videos kämen gerade beim jüngeren Publikum gut an, während der Online-Abruf mit zunehmendem Alter sinke, meinte Englert.

Insgesamt umfasse der Video-on-Demand-Markt rund vier Milliarden Euro. Davon erlösten werbefinanzierte Angebote etwa zwei Milliarden Euro, während Bezahlvideotheken in Deutschland rund 1,2 – 1,4 Milliarden einnähmen, so Englert. Markant seien vor allem die zweistelligen Wachstumsraten des Online-Video-Markts – dennoch habe die Nutzungsdauer des klassischen Fernsehens bislang nicht gelitten. Englert zog sechs Schlussfolgerungen:

1. Neue Endgeräte seien zunehmend hybrid, lieferten also sowohl klassisches TV wie Internetinhalte.
2. Durch Internetangebote werde der Wettbewerb stark zunehmen.
3. Die Mediennutzung steige insgesamt, vor allem die des Internets nehme zu.
4. Im Internet seien vor allem nichtlineare Videoangebote wie OTT (Over The Top) oder VoD (Video on Demand) gefragt.
5. Dennoch würden auch lineare Sender weiterhin genutzt. Daher sollten die Anbieter lineare und nicht lineare Inhalte verknüpfen.
6. Der Online-Werbemarkt boome, während klassische Werbung (Print, TV) sinke.

Einsichten weiterer Referenten folgen.

 

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Autor

Recording, Musikproduktion und Schlagzeug zählen ebenso zu meinen Interessen wie Medientechnik und Broadcast. Nach Stationen bei Tonstudio Zuckerfabrik, R&P Showtechnik & Veranstaltungsservice, SWR, WDR und Axel Springer arbeite ich als freiberuflicher Technikjournalist und Medieningenieur. Dabei biete ich Fachartikel, Produktbeschreibungen und Content-Marketing für Verlage und Unternehmen.

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