Wie bereits angekündigt, setzt der japanische Konzern künftig auf LED-LCD-Displays. Plasmabildschirme treten trotz Spitzenqualität in den Hintergrund
Amsterdam – Auf der europäischen Panasonic-Convention im März zeigte Panasonic seine Produktneuheiten im Bereich Unterhaltungselektronik und Hausgeräte. Die Höhepunkte der kommenden Viera-TV-Geräte sind die neuen Serien AX900 und AX800 mit UHD-Auflösung (3840 x 2160 Bildpunkte). Markus Wagenseil, scheidender Marketing-Manager Europa, leitete die Presseveranstaltung. Dirk Schulze (Foto oben), Marketing Manager TV-Produkte, führte durch die Produktausstellung.
Während die Spitzenmodelle der AX900er-Serie (Bild oben: Vorserienmuster) erst im Herbst dieses Jahres auf den Markt kommen, erscheinen drei AXW800-Modelle im April: Das UHD-Modell wird mit den Bildschirmdiagonalen 50, 58 und 65 Zoll angeboten (127, 147, 165 cm):
AX800er-Serie Modell- und Preisübersicht:
TX-65AXW804, ab April 2014, UVP 4.499 EUR
TX-58AXW804, ab April 2014, UVP 3.299 EUR
TX-50AXW804, ab April 2014, UVP 2.299 EUR
Alle UHD-Modelle verfügen über HDMI 2.0, der Schnittstelle, die für die UHD-Videos mit Bildfrequenzen über 30 Hertz erforderlich ist. Auch die neue Kopierschutzversion HDCP 2.2 ist an Bord (High Bandwidth Digital Content Protection). Dieser Kopierschutz ist für künftige ultrahochaufgelöste Filme vorgesehen, ohne die Technik können UHD-Bildschirme schwerlich entsprechende Inhalte per HDMI wiedergeben. Zudem sind die Geräte mit dem Display Port 1.2a gerüstet, der das Zuspielen von UHD-Inhalten von einem PC erlaubt.
Panasonics UHD-TV-Geräte sollen den neuen Videocodec H.265/HEVC (High Efficiency Video Codec) unterstützen, der als zukünftges Format für ultrahochauflösende Speichermedien und UHD-TV-Programme gehandelt wird. Auch der Internetbrowser der smarten UHD-Geräte besitzt 4K-Auflösung.
Wer nicht schon jetzt in UHD investieren möchte, aber dennoch beste Bildqualität verlangt, erhält mit der AS800er Serie LED-LCD-TV-Geräte mit Full-HD-Auflösung. Das Modell mit Titan-Metallrahmen kommt in den Größen 47, 55 und 60 Zoll. Erscheinungstermine und Preise sind noch unklar.
Sowohl die AX900er-, die AX800er- wie die AS800er-Serie arbeiten mit Backlight-LED mit Local Dimming: Die Helligkeit der LEDs hinter dem LCD-Panel lässt sich also in Zonen steuern. Dies verbessert den Kontrast und die Zeichnung besonders in dunklen Bildpartien, da LCD-Kristalle die Hintergrundbeleuchtung nicht vollständig abdunkeln können.
Voll auf Empfang
Die Spitzenserien sind allesamt mit Triple-Twin-Tuner ausgestattet: Jeweils zwei Empfangsteile für Satellit, Kabel und Antenne ermöglichen die gleichzeitige Aufnahme und Wiedergabe von TV-Programmen. Eine externe USB-Festplatte dient als Aufnahmespeicher. Neu bei Panasonic: Alle Modelle ab ASW654 aufwärts sind zudem mit der Sat>IP-Technik ausgestattet. Diese Technik befördert Sat-Programme statt über die üblichen koaxialen Antennenkabeln über Netzwerkstrippen. Je nach verwendetem Server lassen vier Endgeräte im Haus per Netzwerkleitung oder auch drahtlos per WLAN beliefern. Pfiffig, die entsprechenden Empänger gleich in die TV-Geräte zu integrieren.
Stets vernetzt
Panasonics Spitzenserien sind mit Netzwerkfunktionen vollgepfropft: TV Anywhere nennt Panasonic die Möglichkeit, sowohl Live-TV wie Aufnahmen auf einem Viera weltweit per Internet abrufen zu können – beispielsweise, um ein Bundesliga-Spiel im Ausland auf einem Smartphone zu verfolgen. Dies soll sowohl per WLAN wie auch über den flotten Mobilfunkstandard LTE (4G, Long Term Evolution) möglich sein. Entscheidend ist die verfügbare Bandbreite, wobei das Streaming auch adaptiv an die verfügbare Geschwindigkleit angepasst werden soll. Der Abruf soll mit neuen Remote 2 App gelingen.
Remote Sharing ermöglicht es, Fotos von einem Smartphone rasch an einen Smart-TV zuhause zu senden. Dies gelingt über einen Cloud-Speicher von Panasonic, der die Inhalte auf einem Server in einem Rechenzentrum ablegt. Nähere Details zum Standort des Cloud-Dienstes waren nicht zu erfahren. Persönliche Nutzereinstellungen können die Smart-TVs künftig leicht anhand einer Stimmerkennnung aufrufen. Dies soll zudem per Gesichtserkennung funktionieren. Videotelefonie via Skype ist mit der eingebauten Webcam ebenfalls möglich. Anhand dieser Funktionen stellt sich die Frage nach dem Datenschutz – die Hersteller in der Regel nicht mit letzter Gewissheit beantworten können.