High End: Auro-3D Auriga erhältlich

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Ab in die dritte Dimension: Das Auro-3D-System erweitert das Klangfeld um die Höheninformation. Mit dem Auriga ist nun der erste Auro-3D-AV-Receiver verfügbar

Auro-3D AurigaMünchen – Findige Audio-Entwickler streben stets danach, den natürlichen Klang von Schallereignissen ins Kino oder Wohnzimmer zu übertragen. Für die die räumliche Wiedergabe kommen dabei immer ausgefeiltere Soundsysteme zum Einsatz: Während bei Surround- oder Mehrkanalaudio mehrere Lautsprecher in einer Ebene platziert werden, erweitern 3D-Audio, Spatial-Audio (räumlicher Klang) oder auch Immersive-Sound (authentischer Klang) genannte Systeme ein 2D-Set-up um diverse Höhenkanäle. Diese fügen dem Klangfeld die Höheninformation hinzu, damit im Kino beispielsweise Flugzeuge über die Köpfe hinweg donnern.

Auro-3D lautet der Name einer Entwicklung der belgischen Galaxy-Studios unter dem Leiter Wilfried van Baelen. Es wurde erstmals 2006 auf einer AES-Convention vorgestellt. Für den Vertrieb hat sich van Baelen mit dem ebenfalls belgischen Hersteller Barco zusammengetan, der Kinos mit digitalen Projektoren beliefert. Auro-3D erweitert das bekannte 5.1-Set-up aus Left, Center, Right, Left-Surround, Right-Surround und dem LFE (Subwoofer) mit wahlweise vier, fünf oder gar sechs Höhenkanälen. So ergeben sich 9.1-, 10.1- oder 11.1-Aufstellungen. Zur Wiedergabe der Höheninformation werden die Höhen-Lautsprecher exakt über den Surround-Boxen platziert. Der elfte Kanal im 11.1-Set-up hängt jedoch in der Mitte über dem Publikum – und nennt sich bei Auro-3D augenzwinkernd „Voice of Good“. Auch ein 6.1-System lässt sich um Höhenkanäle erweitern, so ergibt sich etwa eine 13.1-Konfiguration.

Wie diese Unmenge an Lautsprechern in der heimischen Stube Platz finden soll, lässt sich schwerlich beantworten. Schließlich wurde bereits so mancher Einzug herkömmlicher Heimkinosysteme von der besseren Hälfte gebremst. Wer sich die Eckdaten des Auro-3D Auriga AV-Receivers näher anschaut stellt jedoch rasch fest, dass dieses Gerät nicht für Normalsterbliche gebaut wurde: 13 Endstufen mit je 200 Watt, Eingänge für lineares 192-kHz-PCM-Audio und eine interne Signalverarbeitung mit 40 Bit mittels ADI-SHARC-Prozessoren versprechen jedenfalls ein gehobenes Klangvergnügen – samt dem entsprechenden Preis: 12.300 Euro schlägt das Standard-Modell zu Buche, das nur an der Front eine dicke Aluminium-Platte trägt, 14.900 Euro muss der Heimkino-Enthusiast für das Luxus-Modell berappen, dessen Gehäuse rundum aus dickem Aluminium zusammengefügt ist. Klar, dass dieses Monstrum nur für anspruchsvolle Heimkinos oder professionelle Anwendungen gedacht ist. Dennoch wurde auf der High End zudem eine Profivariante gezeigt, die keine Endstufen sondern nur symmetrische Line-Ausgänge für aktive Lautsprecher bietet. Deren Preis ließ sich bei Auro Technologies jedoch nicht in Erfahrung bringen. Die Hördemonstration auf der High End verlief jedenfalls durchaus eindrucksvoll, wobei der Centerkanal durch die Aufstellung etwas überbetont wirkte.

Clever: Auro-3D-Aufnahmen sollen sich in einem herkömmlichen 5.1-Kino-Audioformat speichern lassen. So lässt sich der Soundtrack auf jedem herkömmlichen Kino-Soundsystem abspielen – abwärtskompatibel heißt dies im Fachjargon. Auro Technologies hat für 2014 die Produktion von 50 Spielfilmen und 100 Musikalben im Auro-3D-Format angekündigt.

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Autor

Recording, Musikproduktion und Schlagzeug zählen ebenso zu meinen Interessen wie Medientechnik und Broadcast. Nach Stationen bei Tonstudio Zuckerfabrik, R&P Showtechnik & Veranstaltungsservice, SWR, WDR und Axel Springer arbeite ich als freiberuflicher Technikjournalist und Medieningenieur. Dabei biete ich Fachartikel, Produktbeschreibungen und Content-Marketing für Verlage und Unternehmen.

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