Denon Flaggschiff AVR-X7200W ab Januar erhältlich

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Mit neun Endstufen in die dritte Dimension: Denons neuer Spitzen-AV-Receiver unterstützt die 3D-Audio-Formate Dolby Atmos und, per Upgrade, Auro 3D. 210 Watt pro Kanal und eine symmetrische Schaltung sollen beste Klangqualität liefern.

Von allen Seiten: 3D Audio wird in Fachkreisen bereits seit einiger Zeit diskutiert. Zu den Wiedergabekanälen in einer Ebene gesellen sich hier Höhen- oder Deckenlautsprecher, die das Klangfeld um die Höheninformationen erweitern. Der Begriff „Immersive Sound“ kursiert oft im Zusammenhang mit 3D Audio, wobei „immersive“ so viel wie eindringlich bedeutet. Was an 3D Audio eindringlich ist, verdeutlichten Hörbeispiele auf der 28. Tonmeistertagung (20. – 23. November 2014). So etwa auf dem Vortrag von Felix Krückels, Business Development Director bei der Lawo AG, der eine eindrucksvolle 3D-Aufnahme von der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 vorspielte. Durch die Höhenausdehnung stellte sich tatsächlich eine Klangkulisse wie im Stadion ein, Fangesänge und Stadiondurchsagen ertönten lebensecht.

Vor allem zwei 3D-Audioverfahren ringen um die Vorherrschaft in den Kinos und Wohnzimmern: Dolby Atmos des bekannten US-amerikanischen Unternehmens und Auro 3D des belgischen Studiobetreibers Wilfried van Baelen.

Zur diesjährigen IFA zeigten bekannte Audio-Hersteller wie Denon, Marantz, Onkyo, Pioneer und Yamaha 3D-Audio-fähige AV-Receiver. Einige Modelle sind erhältlich, letzte Woche verkündete Denon, sein neues Top-Modell AVR-X7200W ab Januar 2015 auszuliefern. Dieses beherrscht beide Verfahren: Dolby Atmos 5.1.2, 5.1.4 und 7.1.2 mit zwei und vier Höhenlautsprechern kann das Denon Spitzenmodell mit seinen neun Endstufen aus eigener Kraft zu Gehör bringen. Mit einer zusätzlichen externen Stereo-Endstufe lässt sich die Zahl der Wiedergabelautsprecher auf 7.1.4- oder 9.1.2-Setups erweitern. Auch eine komplette Auro 3D 11.1-Anordnung lässt sich mit zusätzlichen Endstufen realisieren. Doch das Auro-3D-Format versteht das Denon Flaggschiff erst nach einem Software-Upgrade für zusätzliche 149,- Euro.

Der wichtigste Unterschied zwischen Dolby Atmos und Auro 3D: Atmos verwendet Audioobjekte. Einzelne Geräusche, wie eine Stimme oder Vogelgezwitscher, werden als Objekt gespeichert. Neben der eigentlichen Audioinformation als Sounddatei wird die Richtung, aus der das Geräusch erklingen soll, als XYZ-Position in den Metadaten hinterlegt. Ebenso lassen sich Pannings, also Bewegungen des Geräusches, in den Metadaten einprogrammieren. Auf welchem Audiokanal das Geräusch schließlich wieder erklingen soll, wird erst bei der Wiedergabe im Audiogerät berechnet. Dies übernimmt ein Rendering-Prozessor, der das tatsächlich vorhandene Lautsprecher-Setup berücksichtigt. So verspricht Dolby Atmos eine Wiedergabe, die stets auf die vorhandenen Kanäle abgestimmt ist.

Auro 3D setzt demgegenüber auf die klassische kanalbasierte Stereofonie: Wo der Zuhörer ein Geräusch bei der Wiedergabe lokalisiert, richtet sich nach dem Pegel und der Laufzeit, mit denen das Signal auf die Audiokanäle gemischt wird. Die Zahl der Wiedergabekanäle muss daher bei der Mischung bereits feststehen. Um Abwärtskompatibilität zu gewährleisten, sind zusätzliche 2.0-Stereospuren vonnöten.

Auch in puncto Videosignale zeigt sich Denons Top-Modell AVR-X7200W zukunftsfreudig: Es ist mit acht HDMI-Ein- und drei HDMI-Ausgängen gerüstet. Der Videoprozessor verarbeitet UHD-TV-Inhalte mit 50 oder 60 Vollbildern pro Sekunde und einer Farbabtastung von 4:4:4. Das Upscaling von HD-Filmen auf UHD-Auflösung ist möglich. Der Verkaufspreis des AV-Receivers liegt bei 2.799,- Euro.

Denon AVR-X7200W_Rueck

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Autor

Recording, Musikproduktion und Schlagzeug zählen ebenso zu meinen Interessen wie Medientechnik und Broadcast. Nach Stationen bei Tonstudio Zuckerfabrik, R&P Showtechnik & Veranstaltungsservice, SWR, WDR und Axel Springer arbeite ich als freiberuflicher Technikjournalist und Medieningenieur. Dabei biete ich Fachartikel, Produktbeschreibungen und Content-Marketing für Verlage und Unternehmen.

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