Erste Übertragung eines Live-Konzerts in UHD-Qualität : Das Konzert der US-Band Linkin Park am 19. November in Berlin wird live auf dem UHD-Demokanal des Satellitenbetreibers Astra ausgestrahlt
12. November 2014 – Ultrahigh Definition lautet der Oberbegriff für ein qualitativ noch höheres Fernseherlebnis als HDTV. Derzeit wird über eine Einführung von TV-Bildern mit 3840 x 2160 Bildpunkten diskutiert – viermal so viele Bildpunkte also, wie ein Einzelbild von HDTV aufweist. Entsprechende UHD-TV-Geräte sind seit knapp über einem Jahr verfügbar. Doch nicht alle UHD-Modelle waren und sind tatsächlich UHD-tauglich. Denn UHD wird mit einem neu entwickelten Videocodec übertragen: HEVC lautet die Abkürzung für High Efficiency Video Coding, ein Kompressionsverfahren, dass den Speicherplatz von Videobildern gegenüber dem aktuellen H.264/AVC noch einmal um die Hälfte reduzieren soll – wohlgemerkt bei gleicher subjektiver Bildqualität.
UHD-TV-Geräte benötigen zur Wiedergabe von UHD-Signalen daher einen eingebauten HEVC-Decoder-Chipsatz, der üblicherweise von dem US-Unternehmen Broadcom hergestellt wird. Alle aktuellen UHD-TV-Geräte von Samsung sind entsprechend ausgestattet, verspricht der Hersteller. Daher können die Samsung UHD-TV-Geräte von 2014 das Konzert von Linkin Park in UHD-TV-Qualität über den Astra-Demokanal empfangen. Ältere UHD-TV-Modelle des Herstellers von 2013 sollen sich über das sogenannte Evolution Kit nachrüsten lassen – eine externe Box, die sich an die TV-Geräte andocken lässt. Doch auch die Geräte anderer Hersteller sollen bereits für den UHD-TV-Empfang gerüstet sein: etwa die 2014er-UHD-Serien von LG, Sony oder Panasonic.
Um bestmögliche Qualität zu gewährleisten, kommt für das Linkin-Park-Konzert modernste Übertragungs- und Encodingtechnologie zum Einsatz – so die Pressemeldung von Samsung und Astra. Das Live-Signal wird mit einer Datenrate von 35 Mbit/s ausgestrahlt – fast der vierfachen Datenrate von HDTV. Und genau hier liegt auch das Problem: Die Explosion der Bandbreiten und des Speicherplatzbedarfs zieht enorme Kosten für die Broadcaster nach sich. Teuer für die einen, doch profitabel für die anderen: Satellitenbetreiber wie Astra versprechen sich von den höheren Übertragungsdatenraten natürlich steigende Einnahmen. Nicht zuletzt sind nach der Abschaltung der analogen Sat-Übertragung einige Transponder bei Astra frei geworden. Kein Wunder also, dass der TV-Hersteller Samsung und der Satellitenbetreiber Astra das ultrahochauflösende Fernsehen vorantreiben möchten.
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