JVC zeigt 4K-Remote-Kamera GW-SP100E

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Mehr und mehr Hersteller bringen 4K-Camcorder im Consumer-, Prosumer- und Broadcast-Segment. JVC stellte mehrere neue 4K-Modelle vor, darunter das Remote-System GW-SP100E mit Super-35-mm-Chip und MFT-Wechselmount.

Hamburg – Update: Auf der Hamburg Open zeigte JVC seine neue 4K-Remote-Cam, die eine 4K-Auflösung liefern soll – wobei der Hersteller die UHD-Auflösung von 3840 x 2160 Bildpunkten angibt. Die maximale Bildwiederholrate beträgt dabei 50 oder 60p. Trotz Super-35-mm-CMOS-Sensor (rund 24,9 Millimeter Sensorbreite) verwendet das System einen MFT-Mount (Micro Four Thirds). Das bedeutet, dass je nach verwendetem Objektiv nicht die gesamte Sensorfläche ausgeleuchtet wird. Darauf angesprochen, demonstrierte Semir Nouri, Vertriebsleiter JVC Professional Europe, eine Funktion, mit der sich die aktive Sensorfläche an den Ausleuchtungskreis anpassen lässt – wodurch Teile des Sensors ungenutzt bleiben. Nouri präzisierte: „Die Funktion heißt ‚Variable Scan Mapping‘, kurz ‚VSM‘, und erlaubt es, den genutzten Bereich des Sensors schrittweise zu verkleinern, um bei fast jeden Objektiv eine optimale Ausleuchtung  ohne Abschattungen zu ermöglichen.“ Damit sei es möglich, neben echten 35-mm-Objektiven, die sich etwa über einen PL-Mount-Adapter nutzen lassen, auch andere Optiken wie 16-mm-Film- oder Fotoobjektive zu adaptieren.

Dass sich dadurch auch die Auflösung der Kamera reduziert, kommentierte Nouri wie folgt: „Das ist richtig und auch so beabsichtigt. Durch die Verkleinerung der genutzten Sensorfläche verändern sich einige Parameter wie die Auflösung und auch die Schärfentiefe.“ Das ermögliche es dem Nutzer mit ein- und derselben Kamera völlig unterschiedliche Bilder zu erzeugen, ergänzte Nouri. „Sie müssen dabei berücksichtigen, dass Objektive, die für kleinere Formate konzipiert sind, auch eine niedrigere Auflösung haben.“ Denn diese Medien könnten eben insgesamt nur eine geringere Linienzahl abbilden. Mit der Funktion ließen sich beispielsweise 16-mm-Filmobjektive nutzen, die für die geringere Auflösung und höhere Schärfentiefe des 16-mm-Films ausgelegt sind, sagte Nouri. „Somit ist das Resultat mit unserer VSM Funktion dann wieder stimmig.“ VSM ermögliche es dem Kunden, die Kamera mit einem sehr breiten Spektrum von am Markt erhältlichen Objektiven zu verwenden. Somit könne der Kunde selbst entscheiden, ob er den „Look“ einer 16-mm-Produktion erzielen möchte oder lieber die Ästhetik einer 35-mm-Produktion.

Der große 35-mm-Sensor der Kamera bietet jedenfalls beste Voraussetzungen, um mit der entsprechenden Optik den beliebten Kino-Look mit geringer Tiefenschärfe zu erzeugen. Der Kamerakopf ist über ein Kabel von der Aufnahme- und Wiedergabeeinheit abgesetzt – daher der Begriff Remote-Kamera. Die maximale Kabellänge beträgt 15 Meter. JVC plant überdies eine Glasfaserverbindung, die mit der sich dann 100 Meter überbrücken lassen sollen. Durch die kompakte Größe ergeben sich spezielle Anwendungen, wie die Montage der Kamera auf einem Mikroskop, an einem Helikopter oder die unauffällige Platzierung auf einer Bühne. Die Aufnahmeeinheit zeichnet auf SDHC und SDXC-Speicherkarten mit 150 Megabit pro Sekunde (Mbps) im Format AVC/H.264 auf. Dabei stehen insgesamt vier Speicherkartenslots zur Verfügung. Die Farbabtastung beträgt 4:2:2. Ein aufklappbarer 7-Zoll-Full-HD-Bildschirm dient zur Bildkontrolle.

Über einen ebenfalls abgesetzten RCU-Controller lassen sich etwa Weißabgleich, Verstärkung, Blende und – je nach verwendetem Objektiv – auch der Focus justieren. Das Modell soll nach der Broadcast-Messe NAB zum Preis von rund 10.000 Euro erhältlich sein.

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Autor

Recording, Musikproduktion und Schlagzeug zählen ebenso zu meinen Interessen wie Medientechnik und Broadcast. Nach Stationen bei Tonstudio Zuckerfabrik, R&P Showtechnik & Veranstaltungsservice, SWR, WDR und Axel Springer arbeite ich als freiberuflicher Technikjournalist und Medieningenieur. Dabei biete ich Fachartikel, Produktbeschreibungen und Content-Marketing für Verlage und Unternehmen.

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