Media Broadcast, Deutschlands größter Rundfunk-Sendestandortbetreiber, hat heute die Lizenz zum Betrieb einer DVB-T2-Plattform erhalten.
Köln, 17. März 2015 – Die Landesmedienanstalten haben Media Broadcast die für den Betrieb einer DVB-T2-Plattform reservierten Übertragungskapazitäten zugewiesen. Bei DVB-T2 handelt es sich streng genommen um eine doppelte Neuerung: Es wird sowohl ein effizienteres Übertragungsverfahren wie die fortentwickelte Videoencodierung HEVC eingeführt. DVB-T2 ermöglicht die Ausstrahlung von HDTV per Antenne. Zudem plant Media Broadcast, hybride Angebote zu übertragen, also Inhalte, die lineares DVB mit Web-basierten Zusatzdiensten verknüpfen. Die HbbTV genannte Technik war lange Zeit nur in Verbindung mit digitalem Kabel- und Satellitenempfang zugänglich. Mit der Multithek startete Media Broadcast bereits 2013 ein erstes HbbTV-Angebot für DVB-T, das jedoch nicht bundesweit zu empfangen ist. „Die Zuweisung der Plattformbetreiberlizenz ist ein großer Erfolg für Media Broadcast“, sagte Wolfgang Breuer, Geschäftsführer und Sprecher von Media Broadcast.
Der technische Aufbau der neuen DVB-T2-Plattform soll ab dem Frühjahr 2016 beginnen. Dabei werden zunächst in den Ballungsräumen die heutigen DVB-T-Kapazitäten auf die neue Technologie umgestellt. Dies ermöglicht dann bereits die Verbreitung privater TV-Programme. Die öffentlich-rechtlichen Anbieter wollen 2017 mit der Migration zu DVB-T2 starten. Mitte 2019 soll die Migration vollständig abgeschlossen sein. Erfolgreiche Pilotprojekte laufen bereits in Berlin und München.
„Für einen schnellen und reibungslosen Umstieg auf DVB-T2 müssen zügig die weiteren notwendigen frequenzpolitischen und -technischen Voraussetzungen geschaffen werden“, sagte Michael Moskob, Leiter Regulierung & Public Affairs von Media Broadcast. „Die vom Rundfunk genutzten Frequenzen müssen bis zum vollständigen Abschluss der Umstellung weiter verfügbar bleiben.“
Über DVB-T2 könnten die momentan frei empfangbaren Privatsender künftig nur noch verschlüsselt übertragen werden – davon erhoffen sich die werbefinanzierten Programmanbieter zusätzliche Einnahmen.