Zum Auftakt seiner diesjährigen Roadshow zeigte der Elektronikkonzern Samsung seine Neuheiten wie die brillanten S-UHD-TV-Geräte
Bild: Produktmanager Sang-Won Byun erklärt eines der neuen 21:9-Topmodelle
Berlin – Bereits auf der Unterhaltungs-Elektronikmesse CES in Las Vegas machte der koreanische Hersteller Samsung mit dem Begriff SUHD auf sich aufmerksam. Dahinter verbirgt sich eine Nano-Chrystal-Technologie, die im Gegensatz zu LCD mit einem weit besseren Kontrastumfang und größeren Farbraum punkten kann. Dies sind gerade für die Wiedergabe des ultrahochaufgelösten Fernsehens UHD-TV wichtige Eigenschaften. UHD-TV möchte mit 3840 x 2160 Bildpunkten das Fernseherlebnis gegenüber HDTV verbessern.
Zwar gibt es aktuell kein einziges lineares UHD-TV-Programmangebot. Lediglich Online-Videotheken wie Netflix bieten vereinzelte UHD-Sendungen wie die US-Serie Breaking Bad. Ein Regelbetrieb von UHD-TV-Programmen steht selbst für den stets früh agierenden Bezahlsender Sky Deutschland noch nicht fest.
Dennoch sind weitere Phasen und Ausbaustufen von UHD-TV bereits geplant. Ein höherer Kontrastumfang (High Dynamic Range) sowie ein größerer Farbraum (Wider Colour Space) sollen die subjektiv wahrgenommene Bildqualität weiter steigern. Vor allem in UHD-TV Phase 2 soll die Empfehlung BT.2020 der ITU-R umgesetzt werden (Internationale Fernmeldeunion, Nachfolger der CCIR). Sie sieht mit einer Quantisierung von 10, 12 und sogar 14 Bit eine deutliche Steigerung der darstellbaren Farb- und Grautöne vor. Die aktuell gebräuchliche ITU-R 709 umfasst zwar ebenfalls eine Wortbreite von 10 Bit, verwendet werden aber meist 8 Bit für das Helligkeitssignal und die beiden Farbdifferenzsignale, die in der Fernsehtechnik verwandt werden.
UHD-TV-Geräte, die bislang erhältlich sind, können den erweiterten Farb- und Dynamikumfang jedoch nicht darstellen – sollten Sendungen in dieser Qualität tatsächlich einmal ausgestrahlt werden. Hier kommt die Nano-Chrystal-Technolgie ins Spiel – bei Samsung SUHD genannt. Sie lässt mehr Licht der Hintergrundbeleuchtung passieren, wenn dies gewünscht wird. Zugleich ermöglicht sie aber auch eine deutlich verbesserte Darstellung dunkler Bildpartien – wie auf der Roadshow im Vergleich zu einem Samsung-Plasma-TV demonstriert wurde.
Die neuen Samsung-Spitzen-Serien 8 und 9 werden mit der SUHD-Technik ausgestattet sein. Die Serien 6 und 7 kommen ohne S-UHD, aber durchweg mit UHD-Auflösung. Sämtliche neuen Samsung-Serien sind mit dem Smart-TV-Betriebssystem Tizen gerüstet, das auf dem offenen Linux-Betriebssystem basiert. Samsung hatte eine Linux-Variante bereits für seine preiswerten Balda-Smartphones eingesetzt. Zum Start der neuen TV-Serien, der bereits für Mitte März geplant ist, sollen natürlich möglichst viele Apps auf dem neuen Tizen-System verfügbar sein. Wie viele App-Angebote bis dahin vorhanden sein werden wollte Samsung nicht verraten. Vor Ort gaben App-Programmierer, etwa von putpat.tv, einen spannenden Einblick in die Entwicklung von Smart-TV-Apps.