Marshall-Minikamera für Live-Produktionen

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Auf der Branchenmesse Hamburg Open zeigte der Vertrieb Vision2See aus München die dritte Generation der Minikamera Marshall CV-502M. Mit 3G-SDI- und FBAS-Anschluss ist die Kamera für Live-Produktionsumgebungen gerüstet.

Hamburg – Mit gerade einmal 37 mm Breite, 37 mm Höhe und einer Tiefe von 35 mm ist die würfelförmige Kamera Marshall CV-502M wahrlich kompakt. Das neue Modell erschien rund zwei Wochen vor der Branchenmesse in Hamburg am 21. Januar auf dem Markt – so Mitgeschäftsführer Alexander Kirst von Vision2See. Die Minikamera wurde mit einem neuen CMOS-Sensor ausgestattet, der eine verbesserte Lichtempfindlichkeit mitbringt und lediglich 0,2 Lux minimale Lichtstärke für die Farbwiedergabe benötigen soll. Doch für welche Anwendungen eignet sich das Modell?



Der SDI-Anschluss der Minikamera ist 3G-tauglich und kann daher auch 1080p-Videos mit 50 oder 60 fps und einer maximalen Datenrate von 2,97 Gbit/s ausgeben. Damit fügt sich der Winzling geschmeidig in übliche Broadcast-Produktionsumgebungen ein. Die CV-502M bietet keinen Eingang für ein Synchronisationssignal, den sogenannten Gen-Lock. Doch in Verbindung mit einem Bildmischer, die in der Regel über einen integrierten Framesynchronizer verfügen, seien framegenaue Schnitte oder Blenden kein Problem, so Kirst. Allerdings wird das Videosignal dabei um ein Frame, also 40 Millisekunden, verzögert.

Marshall CV502-MB-M

Die Optiken lassen sich wechseln, wobei die VC-502M mit einem sogenannten M12-Mount ausgestattet ist. Ein Objektiv mit 3,7 mm Brennweite ist im Lieferumfang enthalten. Von Marshall sind M12-Optiken von 2 bis 50 mm erhältlich. Die Normalbrennweite liegt bei dem 1/3-Zoll-Sensor bei etwa 6 mm. Der Netto-Listenpreis der VC-502M mit Objektiv beträgt 549,- Euro. Die CV-502M lässt sich, so Kirst, ohne Steuerung standalone einsetzen. In Verbindung mit einer Marshall-Steuerung ist die Fernbedienung des Weißabgleichs und der Belichtung möglich, wobei die Belichtung nicht über eine Blende, sondern per Shutter, also die Belichtungszeit gesteuert wird.



Ein zweifellos öffentlichkeitswirksamer Einsatz der CV-502M ist für die 50. Superbowl am 7. Februar geplant. Dabei wird die Minikamera als sogenannte „Pylon Cam“ an den Eckpfosten angebracht. Zudem wurde die Kamera bzw. deren Vorgängerin als Ref-Cam, also Schiedsrichterkamera, beim letzten WM-Kampf von Felix Sturm auf Sat.1 eingesetzt. Trotz des vergleichsweise günstigen Preises des Modells ging es den Kunden meist nicht ums Geld, so Kirst. Vielmehr wünschten sich die Anwender neue und ungewöhnliche Einstellungen und Perspektiven, etwa von oben oder aus schwer zugänglichen Winkeln des Studios. Die  CV-502M würde darüber hinaus häufig als Überwachungskamera oder im Veranstaltungsbereich verwendet. Marshall bietet weitere interessante Modelle, wie die fernsteuerbare PTZ-Kamera CV-620 für rund 2.500,- Euro netto (Bild unten).

Marshall CV620-black-white

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Autor

Recording, Musikproduktion und Schlagzeug zählen ebenso zu meinen Interessen wie Medientechnik und Broadcast. Nach Stationen bei Tonstudio Zuckerfabrik, R&P Showtechnik & Veranstaltungsservice, SWR, WDR und Axel Springer arbeite ich als freiberuflicher Technikjournalist und Medieningenieur. Dabei biete ich Fachartikel, Produktbeschreibungen und Content-Marketing für Verlage und Unternehmen.

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