SPL Phonitor x: Kopfhörerverstärker für die Hi-Fi-Kundschaft

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Auf der Musikmesse 2016 stellt der Pro-Audiohersteller SPL seine Pro-Fi-Serie vor, die sich an den anspruchsvollen Hi-Fi-Kunden wendet. Herzstück ist der Kopfhörerverstärker Phonitor x mit 120-Volt-Technik – genannt Voltair.

Zur letzten Musikmesse stellte SPL, Pro-Audiohersteller aus dem Nordrhein-Westfählischen Örtchen Niederkrüchten, den Phonitor 2 vor. Der Kopfhörer-Verstärker für Mastering-Ingenieure, so die Zielgruppe des Herstellers, erschien bereits in zweiter Generation – die Ziffer im Namen deutet es an. Auf der diesjährigen Musikmesse brachte SPL nun eine komplett für den Hi-Fi-Fan zugeschnittene Serie: Die Pro-Fi-Serie, was für Professional Hi-Fi steht. Allen voran der Phonitor x – eine Hi-Fi-Version des Phonitor 2.



Wie dieser arbeitet der Phonitor x mit 120-Volt-Technik. In der Pro-Fi-Serie nennt SPL seine 120-Volt-Technik allerdings Voltair – offenbar ein Wortspiel zwischen französischer Aufklärung und Elektrotechnik. Die hohen Spannungswerte, mit denen die Vorverstärker intern arbeiten, haben eine höhere Dynamik zum Ziel: Denn mit den 120 Volt, so rechnet SPL vor, ließen sich bis rund 33 dBu an maximalem Spannungspegel verarbeiten. Übliche Verstärker, die mit einer internen Spannung von 30 oder 36 Volt arbeiten, würden allenfalls eine Aussteuerungsgrenze von 21,5 bzw. 22,5 dBu erreichen. Allerdings stellt sich die Frage, welches Mischpult einen derart satten Ausgangspegel von 33 dBu liefert – also eine Spannung von rund 25 Volt. Für den Phonitor x gibt SPL einen maximalen Eingangspegel von 32,5 dBu an. Ein Pegel, der zumindest in der Unterhaltungselektronik kaum erreicht werden dürfte.

Rein optisch offenbaren sich erste Unterschiede beim Blick auf die Vorderfronten des Phonitor x und Phonitor 2: Anstelle des kleinen Kippschalters neben dem Kopfhörer-Klinkenanschluss (TRS) zur Einstellung des Vorlaufs der beiden VU-Meter des Phonitor 2, prangt beim Phonitor x eine vierpolige XLR-Buchse. Ein symmetrischer Kopfhöreranschluss also – einer der aktuellen Trends für Hi-Fi-Kopfhörerfans. Die beiden Endstufen, die den symmetrischen Ausgang befeuern, liefern zusammen doppelt so viel Leistung, wie die direkt daneben liegende unsymmetrische Klinkenbuchse. Laut Hersteller soll dies die Basswiedergabe straffen. Doch dies ist natürlich nicht der einzige Vorteil, den symmetrische Kopfhörerverstärker versprechen. Beide Kopfhöreranschlüsse lassen sich parallel nutzen. SPL gibt für den XLR-Kopfhörerausgang eine Impedanz von niedrigen 0,36 Ohm an, für die Kopfhörer-TRS-Buchse 0,18 Ohm. Hierbei gilt: je niedriger, desto besser, gerade für den Anschluss eines niederohmigen Kopfhörers.



Der Phonitor x lässt sich zugleich als Vorverstärker für eine Endstufe nutzen. Die kann wahlweise symmetrisch per XLR oder unsymmetrisch via Cinch angeschlossen werden. Ebenso stehen eingangsseitig zwei XLR- und zwei Cinch-Buchsen (RCA-Buchsen) zur Verfügung. Die hohen Eingangsimpedanzen von 20 Kiloohm für den symmetrischen und 10 Kiloohm für den unsymmetrischen Eingang sprechen für die Qualität des Phonitor x. Optional lässt sich der Phonitor mit einem Digital-Analog-Wandler bestücken und kann somit direkt als Wandler für Musik auf dem PC dienen. Die DA-Wandleroption beinhaltet einen USB-Anschluss für den Computer sowie einen optischen und koaxialen Digitaleingang, schätzungsweise nach SPDIF.

Die Stereopanorama-Einstellmöglichkeiten wurden beim Phonitor x gegenüber dem Phonitor 2 etwas reduziert: Mit dem „Angle“-Drehpoti lässt sich die Stereo-Abbildung für verschiedene Aufstellwinkel der Lautsprecher angleichen. Üblich sind ja 60 Grad zwischen dem linken und rechten Lautsprecher, der Phonitor 2 gleicht das Stereopanorama über eine Laufzeitkorrektur für Aufstellungen zwischen 15 und 75 Grad an. Der Phonitor x bietet mit dem „Angle“-Regler etwas weniger Spielraum als der Phonitor 2, was für den Alltagsgebrauch im Wohnzimmer kaum von Bedeutung ist. Anders als beim Phonitor 2 entfällt auch die Center-Pegelanpassung, die dem Mastering-Ingenieur beim Einstellen der gewünschten Center-Mischung unterstützt. Kurzum: Der Phonitor x wendet sich zweifellos an die anspruchsvolle Hi-Fi-Kundschaft, wie auch der Listenpreis von 2090 Euro verrät. Wann das Modell verfügbar sein wird, ist noch nicht klar.

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Autor

Recording, Musikproduktion und Schlagzeug zählen ebenso zu meinen Interessen wie Medientechnik und Broadcast. Nach Stationen bei Tonstudio Zuckerfabrik, R&P Showtechnik & Veranstaltungsservice, SWR, WDR und Axel Springer arbeite ich als freiberuflicher Technikjournalist und Medieningenieur. Dabei biete ich Fachartikel, Produktbeschreibungen und Content-Marketing für Verlage und Unternehmen.

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