Per Firmware-Update erweitert Allen & Heath die Funktionen der dLive-Digitalmischer. Neu ist auch die Director-Software – ein PC-Editor, welcher das Arbeiten ohne Surface erlaubt
Mischen ohne Mischpult verbreitet sich zusehends mit digitalen Mischkonsolen, deren Pultoberfläche meist lediglich als Steuerung für eine I/O-Matrix fungiert. So auch die dLive-Serie des britischen Traditionsherstellers Allen & Heath. Sie besteht aus den Surfaces, den Steuerungskonsolen, und den Mix Racks mit den eigentlichen Audio-Ein- und Ausgängen sowie der gesamten Signalverarbeitung wie Pre-Amps und DSPs. Wieso also nicht die Steuerung gleich auf einem PC vollführen? Tablet-Steuerungen für Digitalkonsolen sind mittlerweile recht vereitet. Nun bringt Allen & Heath den dLive Director, eine Editor- und Kontroll-Software für Mac und Windows, mit der sich die dLive-Mix-Racks komplett bedienen lassen. So können Tontechniker ihre Show offline vorbereiten, also ohne Verbindung mit den Racks, und die Show dann vom Laptop oder Windows-Mobilgerät online mischen. Der Director lässt sich dabei sowohl als Ergänzung zu einem dLive-System mit Surface wie lediglich mit einem Mixrack ohne Surface verwenden. Die benutzerfreundliche grafische Oberfläche spiegelt das Layout der Surface-Steuereinheiten wieder. Die Darstellung lässt sich an verschiedene Bildschirmauflösungen anpassen, da die Fader-Bänke größenverstellbar sind.
“Durch den Director kann dLive noch flexibler eingesetzt werden“, erklärt Nicola Beretta, Produkt Manager Allen & Heath. „Man kann beispielsweise seine Show im Tourbus vorbereiten oder optimieren. Es besteht die Möglichkeit, verschiedene Processing-Schritte zur selben Zeit auszuführen. So kann ein Techniker den Soundcheck mit einem Surface vom FoH aus und gleichzeitig ein anderer das Monitoring von der Bühne aus mit einem Tablet oder einem Laptop betreuen. Es kann als extrem kompaktes Touring-Setup, beispielsweise für Fly-In Konzerte, mit nur einem Mixrack und einem Laptop mit der Director Software oder auch bei Veranstaltungen, bei denen sehr wenig Platz ist und ohne Surface gearbeitet werden muss, genutzt werden.“
Eine Besonderheit der neuen V1.2 Firmware ist das Preamp Modelling. Es kann die charakteristischen Verzerrungen von Trioden- und Pentoden-Röhren emulieren. Das Signal lässt sich dadurch stufenlos von einer sehr leichten Färbung bis zu vollständigem Übersteuern verändern. Das Preamp-Modelling ist für alle 128 Input-Kanäle verfügbar, arbeitet ohne Latenz und völlig phasenstabil zwischen allen Eingangskanälen. Das Preamp Modelling ist über die DEEP Processing Suite zugänglich.
Auch Mehrkanal Audioproduktionen lassen sich nun mit einer 5.1-Surround-Sound-Konfiguration realisieren. Neu sind auch die acht Mute-Gruppen, die zu den vorhandenen 24 DCA-Gruppen hinzukommen. Zwei oder mehrere Anwender eines dLive-Systems, wie etwa ein Monitor- und ein FoH-Techniker, können jetzt mehrere PFL- und AFL-Busse konfigurieren. Mehrere Benutzer können nun auch die Ansprech- und Rücklaufzeiten-Zeiten der Meterbridge bis hin zu „Peak Hold“ frei definieren.