IRT weiht neues 3D-Audio-Labor ein

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Ein Aluminiumkäfig, bestückt mit bis zu 108 Lautsprechern, ist die neue Spielwiese für die Audio-Ingenieure des Instituts für Rundfunktechnik (IRT) in München. Deren Forschungsfeld: objektbasiertes Audio und 3D-Ton.

In diesem neuen 3D-Audio-Hörlabor kann das IRT alle bisher bekannten Formate wiedergeben – und sieht sich auch für künftige bestens gerüstet. So möchte das Institut die Frage beantworten, wie Audio in Zukunft konsumiert wird. Denn die räumliche Tonwiedergabe entwickelt sich rasant weiter und dringt in immer mehr Bereiche des alltäglichen Lebens: ins Kino, das heimische Wohnzimmer und nicht zuletzt auf mobile Geräte. Auch das IRT forscht seit mehr als 20 Jahren aktiv an praxisnahen Übertragungs- und Wiedergabesystemen für 3D-Ton. Nach fast zweijähriger Planungs- und Bauphase ist am IRT eine hochflexible Studioumgebung entstanden, die durch verschiedenste Lautsprecheranordnungen und via Kopfhörer die Tonwiedergabe aller bekannten Audioformate erlaubt.





Das Herzstück des neuen Labors ist ein durch den gesamten Raum reichendes Aluminiumprofilsystem, das eine dreidimensionale Positionierung von bis zu 108 Lautsprechen gleichzeitig ermöglicht. Die im benachbarten Maschinenraum untergebrachte Technik kann wahlweise über einen Arbeitsplatz außerhalb der Hörzone oder vom Hörenden selbst via Touchscreen gesteuert werden. Für die akustischen Herausforderungen der 3D-Tonwiedergabe haben die IRT-Ingenieure den Raum speziell für diesen Einsatzzweck akustisch optimiert. Das Labor kann zukünftig nicht nur für vergleichende Messungen, sondern auch für Hörversuche nach den strengen Kriterien der ITU genutzt werden.

IRT_3DAudioLab-2„Wir setzen uns in der Standardisierung dafür ein, dass 3D-Ton auch für den Rundfunk nutzbar wird. In der Praxis unterstützt das IRT innovative Projekte der Rundfunkanstalten, wie die Produktion von 360°-Filmen, durch die Entwicklung und Bereitstellung von Produktionswerkzeugen und Wiedergabe-Apps für den zugehörigen 360°-Ton“, erklärt Susanne Rath, Geschäftsfeldleiterin AV- und Produktionssysteme. Bisher mussten für die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten mit hohem Aufwand Lautsprechersysteme in Messräumen und Studios temporär aufgebaut und wieder entfernt werden. Mit dem 3D-Audio-Labor bekommen nun viele Forschungsprojekte, wie beispielsweise der bekannte Binaural Sky, eine neue Heimat.Neben drei IRT-Mitarbeitern waren insgesamt sechs Studenten im Zuge von Praktika an der Planung und Durchführung des Projekts beteiligt. Seine Einweihung hatte das 3D-Audio-Labor bereits zum Open-Lab-Day des IRT am 14. Juli 2016, wo sich Interessierte aus Rundfunk, Industrie und Wissenschaft von seinen klanglichen Möglichkeiten überzeugen konnten.

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Autor

Recording, Musikproduktion und Schlagzeug zählen ebenso zu meinen Interessen wie Medientechnik und Broadcast. Nach Stationen bei Tonstudio Zuckerfabrik, R&P Showtechnik & Veranstaltungsservice, SWR, WDR und Axel Springer arbeite ich als freiberuflicher Technikjournalist und Medieningenieur. Dabei biete ich Fachartikel, Produktbeschreibungen und Content-Marketing für Verlage und Unternehmen.

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