Manley ELOP+ überzeugt Jake Sinclair

1

Der neu aufgebaute Stereo-Kompressor und Limiter ELOP+ des US-amerikanischen Röhren-Audiotechnik-Spezialisten Manley überzeugt den Erfolgs-Produzenten Jake Sinclair

Die Anfänge des heute im kalifornischen Chino beheimateten Unternehmens Manley Laboratories reichen nach Südafrika zurück, wo Firmengründer David Manley zunächst LEAK-Röhrenverstärker fertigte. Nachdem der Unternehmenssitz nach Chino verlagert wurde, brachte Manley 1989 einen 60 dB Mikrofon-Vorverstärker als erstes Produkt unter dem heutigen Markennamen. 1994 kam der Manley ELOP-Röhren-Limiter mit einem Kompressionsverhältnis von 10:1 auf den Markt. Die überarbeitete neue Version ELOP+ bietet nun zusätzlich einen Kompressor mit der Ratio 3:1. Dies eröffnet weitere Möglichkeiten zur Dynamikbearbeitung mit dem Stereo- oder Zweikanalmodell. Zudem wurde das Hochspannungsnetzteil für die Röhrenversorgung überarbeitet.



Der Signalweg des ELOP+ ist komplett mit Röhrentechnik aufgebaut, wobei 5751 und 6922 Doppel-Trioden verwendet werden. Dennoch arbeitet der Regelverstärker opto-elektrisch, nutzt also auch Fotowiderstände zur Dynamikbearbeitung. Während die Eingänge des Modells trafosymmetrisch aufgebaut sind, sind die Ausgänge impedanz-symmetriert. Die zwei Kanäle des Modelles lassen sich einzeln oder mit Stereo-Link betreiben, etwa um eine Stereo-Summe zu bearbeiten.

Der Erfolgsproduzent Jake Sinclair, der mit Künstlern wie Taylor Swift, Pink oder 5 Seconds of Summer arbeitete, hat jedenfalls Gefallen an dem ELOP+ gefunden. Er verwendet die beiden Kanäle getrennt für eine starke Kompression des Gesangs und des Basses. Trotz starker Kompression würden die Signale transparent bleiben, die Höhen ihren Glanz behalten, meint Sinclair. Der ELOP+ sorge dabei für einen dichten Gesangssound, der sich auch in der Mischung durchsetzt. Sinclair verwendet den ELOP+ bereits bei den Gesangsaufnahmen in der für den Mix angedachten Kompression, damit Sänger oder Sängerin mit der Dynamik spielen können. Die heutige Firmenchefin Eve Anna Manley bezeichnet den ELOP+ schlicht als großen Lautstärkeregler, doch für Sinclair ist er mehr als das – er verleihe den Signalen den typischen Kitt von Röhrenverstärkern. Das Modell ist im Handel zu Preisen ab 2.600 Euro zu finden, die technischen Angaben des Herstellers und des Vertriebs fallen etwas spärlich aus.

Das Modell lässt sich über einen schlichten Reduction- und Gain-Regler einstellen, was die Bedienung sicherlich auch für Einsteiger erleichtert. Zudem gibt es einen schaltbaren Hochpass, einen Bypass-Schalter und einen Limiter-Kompressor-Wahlschalter. Ebenso können die beiden VU-Meter wahlweise den Signalpegel oder die Pegelreduktion anzeigen, überdies lassen sich die beiden Kanäle per Knopfdruck im erwähnten Stereo-Linkmodus betreiben.

Eine anschauliche Videodemonstration des Vorgängermodells:

Share.

Autor

Recording, Musikproduktion und Schlagzeug zählen ebenso zu meinen Interessen wie Medientechnik und Broadcast. Nach Stationen bei Tonstudio Zuckerfabrik, R&P Showtechnik & Veranstaltungsservice, SWR, WDR und Axel Springer arbeite ich als freiberuflicher Technikjournalist und Medieningenieur. Dabei biete ich Fachartikel, Produktbeschreibungen und Content-Marketing für Verlage und Unternehmen.

Mehr über meine Dienstleistungen erfahrt ihr auf

Ein Kommentar

  1. Pingback: Tonmeistertagung 2016: Audio Technica, Audiowerk, SEA | techmagazin

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.