Pioneers neuer Einstieg in seine Oberliga ist der AV-Receiver SC-LX501, der zugleich der Nachfolger des Modells SC-LX59 wird. Was macht der Neue besser?
Zunächst bietet Pioneer mit dem SC-LX501 einen deutlich günstigeren Einsteig in seine bestausgestattete SC-LX-Baureihe. Das neue Modell ist mit einem Preis von rund 1300,- Euro gut 400 Euro günstiger als sein Vorgänger. Doch woran hat Pioneer gespart? Der neue SC-LX501 wird sieben Endstufen und damit zwei weniger bieten als der neunkanalige SC-LX59. Damit wende sich das Modell an all jene Heimkino-Fans, die zwar höchste Qualitätsansprüche haben, aber dennoch kein neunkanaliges Boxenset betreiben wollen, erklärt Jürgen Timm, PR- & Product Manager bei Pioneer & Onkyo Europe GmbH. Dabei reichen auch sieben Endstufen, um in die neuen immersiven Audioformate mit Höhenkanälen einzusteigen. Zwei vordere Höhenlautsprecher lassen sich mit dem SC-LX501 zusammen mit einer 5.1-Aufstellung auf der unteren Ebene betreiben. Alternativ kann der neue AV-Receiver auch eine 7.1-Aufstellung mit zwei hinteren Rear-Lautsprechern beliefern – ohne Höhenkanäle.
Druckvollen Sound verspricht das neue Modell dabei mit seinen Endstufen, deren Funktionsprinzip Pioneer Direct Energy HD nennt. Sie basieren auf dem Class-D-Prinzip, das für seine Effizienz, also eine hohe Verstärkungsleistung bei geringer Wärmeentwicklung und Stromaufnahme, bekannt ist. Der SC-LX501 bietet mit 270 Watt pro Kanal an 4-Ohm tatsächlich ausreichend Dampf, um übliche Wohnzimmer- oder Heimkino-Räume ordentlich zu beschallen. Gleichzeitig verspricht der Hersteller einen ausgewogenen, feinauflösenden Klang.
3D immersive Audio
Der SC-LX501 versteht natürlich dazu passende 3D-Audio-Audioformate mit Höheninformation: Dolby Atmos ist ab Werk an Bord, das erst seit diesem Frühjahr fertig entwickelte dts:X soll als kostenloses Software-Update im September 2016 folgen. Beide 3D-Audioformate können sowohl objekt- wie kanalbasiert arbeiten. Um eine unvorteilhafte Raumakustik auszugleichen, hat Pioneer seine Einmessautomatik MCACC Pro erweitert, indem sie beispielsweise mittels Reflex-Optimizer-Modus die indirekt über die Decke spielenden Dolby-Atmos-Enabled-Lautsprecher mit Upfiring bruchlos einzubinden verspricht. Heimkinofans bedient der Neue mit sämtlichen aktuellen UHD-Standards, verspricht mit HDMI 2.0 volle UHD-Auflösung mit 60 Hz Bildwiederholfrequenz, 4:4:4-Farbabstastung und sogar HDR-Unterstützung nach BT.2020. Insgesamt sechs HDMI-Eingänge und zwei HDMI-Ausgänge sind vorhanden – wobei nicht ganz klar ist, ob alle HDMI-Anschlüsse der Version 2.0 folgen. Hi-Res-Audio-Puristen kommen mit PCM-Wiedergabe bis 192 kHz Abtastrate auf ihre Kosten, und auch DSD darf ultra-hochauflösend mit bis zu 11,2 MHz (Quad Rate – also vierfache DSD-Abstastrate) auf dem Server bereitliegen – der 32 Bit / 384 kHz-D/A-Wandler von AKM verspricht in jedem Fall feinauflösende Klangergebnisse.
Streaming inklusive
Seine Aufgabe als universelle Medienzentrale sucht der SC-LX501 mit sämtlichen aktuellen Streamingverfahren nachzukommen, die sowohl in Soft- wie in der Hardware unterstützt werden. Ob nun Internetradio von Tune In, Hi-Res-Downloads vom DLNA-Server, Audio von Tablet-Apps per Airplay, Bluetooth und Google Cast for Audio oder die Stream-Dienste Spotify, Tidal und Deezer – das neue Multitalent verspricht auch deren teils hochauflösende Angebote akurat wiederzuegeben. Im Fall von Tidal und Deezer jedoch erst nach einem weiteren kostenlosen Firmware-Update im Oktober 2016, Google Cast for Audio ist für Herbst 2016 angekündigt. Dann soll der SC-LX501 via Update eine weitere Funktion elernen: Fire Connect klingt zunächst nach einem Amazon-Service, dahinter verbirgt sich aber ein neues Multiroom- oder Mehrraum-System, das von dem mit Pioneer verbundenen Hi-Fi-Spezialisten Onkyo entwickelt wurde. Per Fire Connect soll der SC-LX501 mit anderen Fire-Connect-fähigen Playern oder Lautsprechern in anderen Räumen zeitsynchron zusammenspielen und damit mehrere Räume einer Wohnung oder eines Hauses beschallen – ohne lästige Echos. Der AV-Receiver SC-LX501 soll ab Ende August – quasi pünktlich zur IFA in Berlin – erhältlich sein. Das in schwarzer und silberner Ausführung verfügbare Modell wird rund 1300,- Euro kosten.