Tascam DR-44WL und Zoom H5 im Praxistest

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Tascam DR-44WL und Zoom H5 im Praxischeck: In puncto Preisklasse, Qualität und Ausstattung spielen beide Handheld-Recorder in derselben Liga. Welches Modell hat wo die Nase vorn?

Handheld-Recorder werden gleichermaßen von Journalisten, Webvideografen, Tontechnikern und Musikern gebraucht. Mit dem ersten H4 revolutionierte der japanische Hersteller Zoom um 2007 diese Produktkategorie, in der vormals Anbieter wie Tascam oder Marantz klar dominierten. Etwa zu der Zeit änderten sich die Aufnahmemedien rasant von Compact Flash zu den kompakteren SD-Card-Speichermedien. Zoom setzte von Beginn an auf die praktischen, weil günstigen SD-Karten. Die Geräte der Japaner waren erschwinglich, ließen sich leicht bedienen und lieferten eine für den Preis absolut annehmbare Qualität.



Mittlerweile mischen alte wie neue Player im Markt mit, und mit Produkten von Olympus, Sony oder Roland buhlen zwar noch weitere Hersteller um die Kunden, doch die Recorder von Tascam und Zoom sind zweifellos verbreitet. Grund genug, deren beiden aktuellen Modelle Tascam DR-44WL und Zoom H5, die mit 275 Euro (H5) und 285 Euro (DR-44WL) in der gleichen Preisklasse spielen, genauer unter die Lupe zu nehmen. Beide Handy-Recorder kamen dieses Jahr neu auf den Markt.

 

Zoom H5 Überblick

+ Wechselbare Aufsätze
+ Als Audio-Interface verwendbar

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Im Karton des H5 liegt der Recorder sorgsam in eine Kunststoffhülle gebettet. Diese kann zugleich als Transportschutz dienen, wenn der H5 auf Reisen sicher in einem Koffer verstaut werden soll. Zudem findet sich eine leichte Stoffhülle, die den Recorder beim Transport vor Kratzern bewahrt. Als weiteres Zubehör liegen bei: ein Schaumstoff-Popschutz, eine Micro SD-Karte mit 2 GB samt Adapter auf die üblichen SD-Kartenleser, zwei AA-Batterien (Mignon) sowie ein USB-Kabel (Mini B auf A-Stecker). Zudem befinden sich Bedienungsanleitungen in den drei Sprachen Englisch, Französisch und Deutsch im Karton. Die deutschsprachige Anleitung ist übersichtlich und gut gestaltet, erklärt die zahlreichen Funktionen des Geräts überwiegend verständlich .

Ein- und Ausgänge des Zoom H4

Der H5 ist mit zwei XLR/TRS-Combo-Buchsen ausgestattet, die ebenso den Anschluss eines Mikrofons per XLR ermöglichen, wie beispielsweise den einer Line-Pegel-Quelle oder einer E-Gitarre über große Klinken-Stecker (6,3 mm TRS). Die Phantomspeisung lässt sich für beide Eingänge zusammen an- oder ausschalten, dabei stehen die Spannungen 12, 24 und 48 Volt zur Wahl. Sie funktioniert natürlich nur bei symmetrischem Anschluss mittels XLR-Kabel. Neben den XLR-Combo-Buchsen verfügt der H5 über einen Line-Ausgang Miniklinke (3,5 mm TRS), einen Kopfhöreranschluss, ebenfalls als Mini-TRS und eine 2,5 mm TRS-Buchse für die als Zubehör erhältliche drahtgebundene Fernbedienung.

Zoom H5: wechselbare Mikrofonaufsätze

Der mitgelieferte XY-Mikrofonaufsatz ist mit zwei Kondensator-Mikrofonen in Nierencharakteristik bestückt, die einen Winkel von 90° einschließen. Diesem sogenannten Öffnungswinkel, den die beiden Mikrofone einschließen, entspricht ein Aufnahmewinkel von 180 Grad. Schallquellen im 180-Grad-Halbkreis um die Mikrofone werden also bei der Stereo-Wiedergabe von ganz links bis rechts abgebildet. Bei einem Orchester müsste der Recorder also am Standort des Dirigenten platziert werden, soll die gesamte Stereobreite ausgenutzt werden. Die beiden Nierenmikrofone sind in einer Gummihalterung elastisch gelagert, um Körperschall zu minimieren. An der Kapsel befindet sich zusätzlich ein Mini-TRS Line- / Mikrofoneingang, der laut Hersteller sogar bestimmte Kondensator-Mikrofone per Miniklinke mit Spannung versorgen kann.

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Klares Plus des Zoom H5 sind die wechselbaren Kapseln – ein Konzept, das Zoom bereits beim H6 einführte. Erhältlich sind verschiedene Aufsätze. Zwei konnte ich mir näher anschauen: Der rund 100 Euro teure MSH-6 MS ist ein MS, also Mitten-SeitensignalStereo-Aufsatz, dessen Mittensignal eine Nierenkapsel liefert, das Seitensignal stammt bei diesem Stereoverfahren stets von einer Acht. Das MS-Stereoverfahren ermöglicht es, das Stereobild über die Mischung von Mitten- und Seitensignal nachträglich etwas breiter oder schmaler zu gestalten. Für die Kopfhörerwiedergabe decodiert der H5 die beiden MS-Signale intern in ein Stereosignal.

IMG_1893Ein weiterer interessanter Aufsatz ist der SSH-6, ein Stereo Interferenzrohr mit zwei im 90°-Winkel zueinander angeordneten Kapseln, das für rund 130 Euro erhältlich ist. Zoom bietet auch ein Mono-Richtrohr, das SGH-6. Richtrohre werden üblicherweise für Sprache oder auch für einzelne Instrumente verwendet und sind daher fast durchweg in Mono ausgeführt. Das Stereo-Richtrohr ist also eine interessante Variante: Es ermöglicht eine verständliche Sprachaufnahme selbst in geräuschvoller Umgebung, und gleichzeitig liefert es eine Stereo-Atmo. Nützlich: Zoom packt dem SSH-6 einen Fellwindschutz bei, um die Aufnahme mit den bei Wind stets empfindlichen Interferenzrohren vor Störungen zu bewahren.

Das Accessory Pack, also der Zubehörsatz APH-5 von Zoom, ist für rund 35 Euro erhältlich. Darin enthalten sind ein Fell-Windschutz, eine drahtgebundene Fernbedienung (kommt an die 2,5 mm TRS-Buchse) sowie ein USB-Netzteil. Letzteres ermöglicht es, den H5 ohne Batterien und Akkus zu betrieben – also nicht gerade unpraktisch. Doch der H5 lässt sich auch per USB-Kabel am Windows-PC oder Mac mit Strom versorgen. Allerdings empfiehlt der Hersteller in dem Fall für die Phantomspeisung von angeschlossenen Kondensatormikrofonen, den H5 per Batterie – oder eben mit dem Netzteil des Zubehörsatzes zu versorgen.

 

Tascam DR-44WL Überblick

+ Großes Display
+ WLAN-Steuerung

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Mitgeliefertes Zubehör

Tascam packt einiges praktisches Zubehör in den Karton: Mit der beiliegenden Stoff-Transporttasche lässt sich der Recorder geschützt und zugleich einigermaßen stilvoll transportieren. Mittels der griffförmigen Mikrofon-Stativ-Halterung bekommt man den DR-44WL an jeder Mikroklammer befestigt. Zwar haben die Handy-Recorder auch ein Stativgewinde an der Rückseite. Doch dieses ist mit seinem Viertel-Zoll-Durchmesser auf die üblichen Kamera-Stative zugeschnitten. Mikrofonstative verfügen dagegen meist über die etwas größeren 3/8 Zoll-Gewinde. Natürlich gibt es auch Gewindeadapter von 3/8 Zoll auf ¼ Zoll – die kosten jedoch extra.

Ein weiteres Plus ist die Blitzschuh-Halterung. Die Handy-Recorder werden natürlich gerne für Web-Videoaufnahmen hergenommen, und mittels Blitzschuh-Halterung ist der Recorder flott an der Kamera befestigt. Vier AA-Batterien (Mignon), ein Schaumstoff-Popschutz und eine vier GB Micro-SD-Karte mit SD-Kartenadapter vervollständigen die Ausstattung ab. Nicht zu vergessen allerdings die gedruckte mehrsprachige Bedienungsanleitung des DR-44WL. Deren Schriftgröße ist ein wenig klein, einige der teils durchaus erklärungsbedürftigen Funktionen werden etwas knapp behandelt. Allerdings bietet Tascam zusätzlich ein ausführliches Referenzhandbuch, welches sich kostenlos von dieser Webseite herunterladen lässt.

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Ein- und Ausgänge des Tascam DR-44WL

Der Tascam DR-44WL hat ebenfalls zwei Combo-XLR-TRS-Buchsen, die mit einer Metall-Arretierung hochwertiger ausgeführt sind als die des Zoom H5. Für Kondensator-Mikrofone lässt sich selbstverständlich ebenfalls eine Phantomspeisung aktivieren, wobei hier 48 Volt oder 24 Volt zur Wahl stehen. Zudem findet sich ein Stereo-Kopfhöreranschluss als Mini-TRS-Buchse sowie eine Mini-B-USB-Buchse. Einen zusätzlichen Line-Ausgang sucht man beim DR-44WL vergebens. Hier dient der Kopfhöreranschluss zugleich als Line-Ausgang. Die beiden Kondensatormikrofone des Recorders mit XY-Stereoanordnung sind jeweils mit einem Drahtbügel gegen versehentliche leichtere Berührungen geschützt. Wie bei Zoom H5 schließen die beiden Mikrofone mit Nierenrichtcharakteristik einen Öffnungswinkel von 90 Grad ein und sind in einer Gummihalterung elastisch gelagert, um die Aufnahme mit den für Körperschall stets empfindlichen Druckgradienten-Mikrofonen möglichst störungsfrei zu halten.

Tascam DR-44WL und Zoom H5: Displays

Display DR-44wLEin Hingucker ist das gelb beleuchtete, große Display des DR-44WL. Es zeigt zudem übersichtlich die Spitzenpegel an, sowohl als Halte-Marken wie numerisch in einer dB-Angabe. Bei Übersteuerung blinken die LED-Peak-Lämpchen über der Anzeige. Das Anzeigefeld des Zoom H5 fällt demgegenüber deutlich kleiner aus. Es zeigt mit der Aufnahmedauer, der Filenummer, dem Aufnahmeformat sowie natürlich den Pegeln aller zwei oder vier Spuren dabei etwas mehr Informationen. Auch dieses Display ist beleuchtet, allerdings in Weiß. Wie beim Tascam DR-44WL leuchtet es jeweils kurz nachdem beispielsweise die Aufnahmetaste betätigt wird. So schonen die Modelle die eingelegten Batterien oder Akkus. Bei einer Übersteuerung blinken beim H5 die beiden kleinen roten LEDs über den Spurwahltasten L, R sowie 1 und 2.

Tascam DR-44WL und Zoom H5: Bedienung

Die Tasten des Tascam DR-44WL sind groß und stabil ausgeführt. Mittels des Schiebeschalters an der linken Seite lässt sich das Gerät an- und ausschalten. Die Lautstärkeregelung des Kopfhörerausgangs gelingt über die ebenfalls großzügig und robust ausgeführten Drucktasten darunter. An der rechten Seite lassen sich über einen dreistufigen Schiebeschalter bequem die Betriebsarten für die beiden XLR-/TRS-Combobuchsen wählen: Die Wahl zwischen Mikrofon, Line und auch Phantomspeisung gelingt so ohne Mühe und vor allem direkt ohne Umweg über das Menü. Durch ebendieses navigiert der Anwender über die Menütaste, das markante Drehrad auf dem Recorder, und die darin in der Mitte befindliche Enter-Taste. Ein Quick-Menü erlaubt einige Schnelleinstellungen, per Input-Taste gelingt der Zugriff auf einige grundlegende Spurenparameter.

Das Pegeln der Eingangssignale – eine der grundlegenden Disziplinen des Tontechnikers – ist beim DR-44WL etwas umständlich. Ein Drehen des Input-Level-Rades allein genügt nicht. Die Entwickler wollten offensichtlich vermeiden, dass ein Anwender während der Aufnahme versehentlich das Rad verstellt, und haben die Funktion daher geschützt. Zunächst muss der Input-Level-Knopf auf der rechten Seite gedrückt werden, dann mittels der rot blinkenden LED-Track/Input-Tasten die gewünschten Spuren ausgewählt werden. Sodann lässt sich der Pegel mit dem Drehrad einstellen. Im Betrieb ist es immer wichtig, den Aufnahmepegel rasch anpassen zu können. Von den völlig geräuschlosen, leichtgängigen und dabei sehr definierten Pegelsteller von teuren Profi-Field-Recordern à la Sound Devices ganz zu schweigen – sie liegen in Preisklassen weit jenseits dieser erschwinglichen Handy-Recorder. Bei beiden Modellen läuft der Anwender stets Gefahr, beim Nachjustieren des Pegels hörbaren Köperschall zu erzeugen. Das Kunststoff-Gehäuse des DR-44WL scheint hierfür einen Tick empfindlicher, als das gummierte Gehäuse des Zoom H5. Auch der H5 lässt sich weder geräuschlos halten noch bedienen, doch die Pegelsteuerung mit den runden Drehrädern zieht immerhin geringere Nebengeräusche nach sich.

Der H5 lässt sich über einen kleinen Schiebestift an der linken Seite an- und ausschalten. Er wirkt etwas weniger robust als der Schiebeschalter des DR-44WL. Darüber befinden sich die Laustärketasten für den Kopfhörerausgang. Auf der rechten Seite lässt sich über die Menü-Taste das selbige aufrufen. Der H5-Anwender steuert mit einem Dreh-Druckknopf durch die Menüpunkte. Auf der Gerätefront unterhalb des Displays des H5 finden sich vier Tasten zur Wahl der Aufnahmespuren sowie die Record- und Wiedergabetasten. Bei beiden Modellen sind kleine Lautsprecher auf der Rückseite angebracht, über die sich die Aufnahmen auch ohne Kopfhörer kontrollhören lassen – etwa auch zusammen mit einem Interviewparter oder einem Reportage-Team.

Aufnahmefunktionen

Die verfügbaren Aufnahmeformate beider Modelle sind vergleichbar: Der Zoom H5 zeichnet wahlweise mit WAV 44,1 kHz/16 Bit bis 96 kHz/24 Bit auf. Die MP3-Qualitätsstufen von 48 bis 320 kbps sind nur im Stereo-Aufnahmemodus verfügbar – dazu später mehr. Der Tascam DR-44WL verfügt zudem über das professionelle Broadcast Wave Format (BWF), das auf dem WAV-Format basiert, aber zusätzlich noch Metadaten im Audiofile hinterlegt. Tascam bietet für das BWF- wie für das ebenfalls wählbare WAV-Format die Auflösungen 44,1 kHz/16 Bit bis 96 kHz/24 Bit. Außerdem gelingt die speicherplatzschonende Aufnahme per MP3. Hier bietet der DR-44WL wahlweise 44,1 kHz oder 48 kHz, mit Bitraten von 32 bis 320 kbps.

Der DR-44WL bietet einen Vierkanal- und einen Mehrspurmodus. Im Vierkanalmodus speichert der DR-44WL wahlweise zwei Stereoaufnahmen gleichzeitig, einmal Stereo und zweimal Mono oder auch vier formal getrennte Monospuren gleichzeitig. Dies ändert allerdings nicht daran, dass die Spuren eins und zwei stets mit den Signalen der beiden XY-Mikrofone beschrieben werden. Die Spuren drei und vier lassen sich mit den Signalen von externen Mikrofonen beschreiben. Anders der Mehrspurmodus: Hier lassen sich alle vier Spuren – nacheinander – mit den angeschlossenen Mikrofonen aufzeichen. Die Signale der Mikrofone lassen sich also beliebig auf die vier Spuren routen, die Spuren lassen sich dafür zwangsläufig auch einzeln aufnehmen, auch Punch-In, also ein Einsteigen in eine Aufnahmespur, ist möglich.

IMG_1871Zudem hat der DR-44WL weitere sinnvolle Einstellungen in petto: Für jede Spur lässt sich ein Delay, eine Verzögerung einstellen. Dies gelingt in 1-Millisekunden-Schritten von 0 bis sogar 300 Millisekunden. Sehr gut: Hinter der Millisekunden-Anzeige lässt sich die der Schalllaufzeit entsprechende Distanz in Meter ablesen. Der maximalen Verzögerung von 300 ms entspricht ein Abstand von 103 Metern. Eine begehrte Funktion beispielsweise für die Aufnahme großer Klangkörper, wenn Haupt- und Stützmikrofone in einiger Entfernung zueinander aufgestellt werden und die unterschiedliche Schalllaufzeit ausgeglichen werden soll. Natürlich wäre dies auch nachträglich in der Mischung möglich. Zudem lässt sich beim DR-44WL ein Trittschallfilter zuschalten, also ein Hochpass, der tieffrequenten Körperschall idealerweise vor dem Mikrofonverstärker ausfiltert.

Das Tascam-Modell  verfügt zudem über weitere Aufnahmefunktionen: Mit aktiviertem Pre-Recording wird vor einer gestarteten Aufnahme permanent ein Pufferspeicher von zwei Sekunden beschrieben. Drückt der Anwender die Aufnahmetaste, wird auch der Inhalt dieses Puffers mitgeschnitten, die Aufnahme beginnt also tatsächlich zwei Sekunden vor dem eigentlichen Aufnahmestart. Mit der Auto-Aufnahme-Funktion startet der Recorder dann, wenn ein zuvor festgelegter Audiopegel überschritten wird. Die Zweifachaufnahme ermöglicht den Mitschnitt mit zwei verschiedenen Pegeln, um Übersteuerungen zu vermeiden. Zudem lassen sich während der Aufnahme Marken setzen.

Bei dem Zoom H5 lässt sich die Phantomspeisung allein im grafischen Menü zuschalten. Im dafür zuständigen Untermenü „In/Out“ finden sich weitere Funktionen wie ein zuschaltbarer Lo Cut (Hochpass-Filter), verschiedene (digitale) Kompressoren und Limiter, eine zuschaltbare Eingangspegel-Absenkung (PAD) von 20 dB sowie eine M/S-Abhörmatrix. Sowohl für externe angeschlossene MS-Stereomikrofone wie für die MS-Stereokapsel lässt sich das Stereoabhörbild variieren. Mittels der Backup-Aufnahme-Funktion erstellt der H5 eine zusätzliche Aufnahme der L-R-Mikrofone (Aufsatz), die um 12 dB reduziert ist. Dies soll selbst dann eine unverzerrte Zweitaufnahme sicherstellen, wenn das Eingangssignal übersteuert. Überdies verfügt der H5 über einen Monitormixer, mit dem sich die Balance der aufgenommmen Spuren zum Abhören justieren lässt.

Eine Pre-Record-Funktion ermöglicht es auch beim H5, bereits zwei Sekunden vor dem eigentlichen Aufnahmestart festzuhalten. Ebenso ist eine automatische Aufnahme ab einem festlegbaren Eingangspegel möglich. Der H5 verfügt ebenfalls über zwei grundlegende Aufnahmemodi: Einen Stereomodus, in dem das Modell lediglich zwei Spuren aufzeichnet, und einen Multifile-Modus für die Aufnahme von vier Spuren. Im Multifile-Modus ist Overdubbing möglich, es lassen sich also nachträglich einzelne Spuren zu einer Aufnahme hinzufügen oder überspielen. Eine Punch-In-Funktion ließ sich beim H5 nicht finden – sicherlich nicht kriegsentscheidend. Als weitere Aufnahme-Tools bietet der H5 ein Metronom mit Vorzähler für Aufnahmen, sowie ein Stimmgerät für die Saitenspielerfraktion. Praktisch: Der Pegel des Line-Ausgangs lässt sich beim H5 absenken. Nützlich etwa dann, wenn der H5 eine DSRL-Kamera beliefern soll und diese zu übersteuern droht. Auch der Tascam DR-44WL bietet Stimmgerät und Metronom, zudem sind einfache Halleffekte für die Aufnahme an Bord.

Wiedergabe

Für die Wiedergabe verfügen beide Modelle ebebfalls über zahlreiche Funktionen. Eine Loop-Wiedergabe und auch eine Tonhöhenänderung (Pitch) gelingen beispielsweise mit beiden Recordern.

Qualität

Die Aufnahmequalität der beiden Handy-Recorder ist vergleichbar. Für Sprach- und auch Musikaufnahmen sind die Geräte absolut geeignet. Musik lässt sich gerade in Verbindung mit externen, hochwertigeren Mikrofonen oder eben durch den zusätzlichen Anschluss an den Stereoausgang eines PA-Mischers noch natürlicher bzw. druckvoller aufzeichnen. Der H5 bietet mit den wechselbaren Aufsätzen eine gute Flexibilität. Für Interviews ist beispielsweise der Richtrohr-Aufsatz eine interessante Option. Für anspruchsvolle Musikaufnahmen sind externe Mikrofone sicherlich zu empfehlen. Beispielaufnahmen folgen in Kürze.

Fazit

Die Qual der Wahl: Hier fällt eine Entscheidung schwer. Jedes der beiden Modelle hat seine Vorzüge. Die Bedienung des H5 fällt auf Anhieb und im laufenden Betrieb teils etwas leichter. Die zahlreichen Funktionen des DR-44WL wollen erst erkundet werden, wobei beide Modelle über zahlreiche Aufnahme- und Wiedergabefunktionen verfügen. Der DR-44WL besticht mit seinem großen, übersichtlichen Display, einigen Optionen für die anspruchvolle Musikaufnahme sowie die Fernsteuerung über das Smartphone per WLAN . Dafür kann der H5 wiederum als PC-, Mac- oder iPad-Interface und natürlich wechselbaren Aufsätzen punkten.

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Autor

Recording, Musikproduktion und Schlagzeug zählen ebenso zu meinen Interessen wie Medientechnik und Broadcast. Nach Stationen bei Tonstudio Zuckerfabrik, R&P Showtechnik & Veranstaltungsservice, SWR, WDR und Axel Springer arbeite ich als freiberuflicher Technikjournalist und Medieningenieur. Dabei biete ich Fachartikel, Produktbeschreibungen und Content-Marketing für Verlage und Unternehmen.

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