Apple Final Cut Pro X erhält Update

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Apples Update für Final Cut Pro X bringt eine überarbeitete Timeline und neue Funktionen wie die Unterstützung für einen erweiterten Farbraum.

Apple stellte das Final-Cut-Pro-Update gestern im kalifornischen Cupertino vor. Der Schwerpunkt kag dabei nicht allein auf der Video-Editing-Software. Nein, vielmehr stand Apples neues Mac Book Pro im Mittelpunkt, das anstelle der altbewährten Funktionstasten eine berührungsempfindliche Bedienleiste verpasst bekommt, genannt Touch-Bar. Diese besteht aus einem streifenförmigen Multi-Touch-fähigen Display in Retina-Qualität. Folgerichtig wird die neue Final-Cut-Pro-Version 10.3 insofern auf diese Touch-Bar zugeschnitten, als die Bedienleiste die jeweils passenden Funktionen zum jeweiligen Arbeitsschritt anbietet. Ein weitere wesentliche Neuerung: Final Cut Pro 10.3 unterstützt nunmehr auch Projekte mit erweitertem Farbumfang. Anwender können zwischen den Standard-Farbräumen ITU-R 601 und ITU-R 709 wählen oder im erweiterten Farbraum nach BT.2020 importieren, bearbeiten und ausspielen. Ob und welche Log-Kurven der verschiedenen Kamerahersteller wie Canon C-Log Gamma oder Sony S-Log unterstützt werden, bleibt zu klären.



Neue Timeline bei Final Cut Pro X

Daneben hat Apple sein Augenmerk auf die Arbeitsoberfläche von FCP 10.3 gelegt. So betrifft eine weitere Neuerung die magnetische Timeline von Final Cut Pro X. Geänderte Farben für Video- und Audioclips sollen die Orientierung für die Anwender erleichtern. Der erste Eindruck nach dem Update zeugt jedoch zunächst nicht von dramatischen Veränderungen. Die Zeitleisten-Zoom-Leisten am Rande des Software-Fensters sind nicht mehr zu finden. Statt dessen erfolgt die Größenanpassung der Zeitleiste nun offenbar allein über das Track-Pad. Die neue Farbkodierung von Audio Clips mit sogenannten Etiketten, etwa für Dialog, Musik oder Effekte, soll mehr Übersicht bringen. Jedem Etikett lässt sich eine spezifische Farbe zuweisen. Überdies können die Anwender durch Ziehen auf dem Track-Pad die vertikale Anordnung ihrer Zeitleiste unmittelbar anpassen sowie spezielle Audio-Funktionen (Roles) während des Schneidens hervorheben.

Mit der Touch-Bar des neuen MacBook Pro sollen Anwender von Final Cut Pro 10.3 rasch zwischen den Schnittwerkzeugen wechseln, Audiopegel anpassen und verschiedene Funktionen zum Trimmen und zur Wiedergabe aufrufen können. Die Anwender sollen mittels der neuen Touch-Bar sogar durch das ganze Projekt navigieren können, die eine farblich gekennzeichnete Übersicht über die gesamte Zeitleiste anzeigen soll. Die Oberfläche soll sich künftig individuell besser anpassen lassen, um Abreitsumgebungen für verschiedene Aufgaben wie Organisieren, Schneiden und Farbabstufung einzurichten – auch über mehrere Monitore hinweg.

Weitere neue Funktionen von Final Cut Pro X:

  • Fließender Übergang für unsichtbare, geschmeidige Jump Cuts
  • Remove Attributes für einfaches Löschen oder Wiederverwenden ausgewählter Effekte über mehrere Clips hinweg
  • Overlay-Effekt und Generator für Timecode ermöglichen Überblick über Quell-Timecode
  • Unterstützung für Apple ProRes MFX, Panasonic V-Log und das Exportieren von AVC-Intra
  • Direkte Videoausgabe über Thunderbolt 3 ermöglicht hochqualitatives Monitoring von Videos auf einem externen Display mit einem einzigen Kabel

Das Update auf Final Cut Pro 10.3 ist seit gestern kostenlos für bestehende Anwender über das App Store verfügbar, Neukunden müssen 300 Euro für den Kauf der Software berappen.

Daneben hat Apple die Programme Motion und Compressor überarbeitet. Motion, ein Grafikanimations-Programm, bietet in der Version 5.3 eine neue Benutzeroberfläche mit Unterstützung für Workflows mit großem Farbumfang und eine verbesserte Darstellung für 3D-Text, welche für schickere 3D-Titel sorgen möchte. Das neue „Align To“ erlaubt es Anwendern, separate Objekte einfach zu verbinden. Compressor, eine Transcoding-Software, hat in der neuen Version 4.3 ein dunkles Erscheinungsbild erhalten, passend zu dem neuen Final Cut Pro 10.3 und Motion. Motion 4.3 unterstüzt nun auch den großen Farbumfang und möchte so eine End-to-End-Farbtreue gewährleisten.

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Autor

Recording, Musikproduktion und Schlagzeug zählen ebenso zu meinen Interessen wie Medientechnik und Broadcast. Nach Stationen bei Tonstudio Zuckerfabrik, R&P Showtechnik & Veranstaltungsservice, SWR, WDR und Axel Springer arbeite ich als freiberuflicher Technikjournalist und Medieningenieur. Dabei biete ich Fachartikel, Produktbeschreibungen und Content-Marketing für Verlage und Unternehmen.

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