Der Frequenzgang der Studiomonitore Neuman Berlin KH 80 DSP lässt sich per digitaler Signalverarbeitung an die Raumakustik anpassen. Schließlich klingt jeder Lautsprecher nur so gut, wie die Akustik des Raumes, in dem er spielt.
Der Frequenzgang des Neumann Berlin KH 80 DSP lässt sich per digitaler Signalverarbeitung an eine oftmals nicht ideale Raumakustik anpassen. Denn auch eine lineare Wiedergabe garantiert in schlechter akustischer Umgebung keineswegs einen unverfärbten Klang. Abhilfe schafft entweder eine akustische Raumoptimierung, etwa mit Elementen wie Absober und Diffusor. Oder eben eine digitale Signalbearbeitung in einer aktiven Lautsprecherelektronik – wie im KH 80 DSP. Mit der Entwicklung des KH 80 DSP reagiert der Monitorhersteller Neumann Berlin, der zur Sennheiser-Gruppe gehört, auf entsprechende Produkte anderer Hersteller. Die Klangcharakteristik des Zweiwege-Nahbereichsmonitors KH 80 DSP lässt sich künftig mit der App „Neumann.Control“ vollautomatisch auf Räume anpassen. Drei Modi sind verfügbar: Vollautomatisch (Precision Alignment) oder mit wenigen Fragen (Guided Alignment). Auch eine komplett freie, flexible Feinanpassung ist über den eingebauten, vollparametrischen Achtband-Equalizer möglich (Manual Alignment).
Dabei soll ein FIR-Filter (Infinite Impulse Response Filter, Filter mit endlicher Impulsantwort) einen linearen Frequenzgang sicherstellen und dafür sorgen, dass alle Frequenzen mit korrekter Phase wiedergegeben werden. Die MMD-Schallführung (Mathematically Modelled Dispersion) um die Ein Zoll Hochtonkalotte optimiert den Frequenzgang auch abseits der Hauptachsen. Dies soll dem Toningenieur mehr Bewegungsfreiheit und Spielraum auch in unterschiedlichen akustischen Umgebungen ermöglichen. Bei der DSP-Engine handele es sich um eine Eigenentwicklung, betont Wolfgang Fraissinet, Geschäftsführer von Neumann. Das Ergebnis sei ein Frequenzgang, der in Geradlinigkeit und Neutralität eine neue Referenzklasse definiere – und das zu einem erschweinglichen Preis, verspricht Neumann. Der genaue Preispunkt ist allerdings noch nicht bekannt. Das Chassisdesign des Kompaktmonitors sei mit mathematischen Modellen bis in eine Detailtiefe berechnet worden, „die selbst für unsere Branche ungewöhnlich ist“, so Fraissinet. Nichtlineare Verzerrungen würden so von Anfang an minimiert.
Der KH 80 DSP, als Studiomonitor für Aufnahme, Mischung und Mastering in Projekt-, Musik-, Broadcast- und Post-Production-Studios gedacht., soll ab Februar 2017 erhältlich sein. Die Neumann.Control soll im 2. Quartal 2017 eingeüfhrt werden. Unklar ist, ob es sich um eine Mobilgeräte-App oder eine PC-Software handelt und ob die Anwendung mit einem Messmikrofon zusammen arbeitet.
Einige Daten im Überblick:
Treiber: 4“/1“
Leistung der Verstärker: 120/70 Watt
Freifeldfrequenzgang: 57 Hz … 21 kHz, +/-3 dB
Maximaler Schalldruck: 108,8 dB
Maße/Volumen/Gewicht: 233 x 154 x 194 mm / 7 Liter / 3,4 kg
Eingang: XLR/Klinke