Der Rastätter Audio- und Broadcast-Hersteller Lawo stellte auf der ISE 2017 eine neue Version seiner Vpro8 AV-Processing-Einheit vor. Das Update umfasst unter anderem erweiterte AV-Synchronisations-Möglichkeiten sowie mehrfarbige Tally-Anzeigen für den integrierten Quad-Split-Multiviewer.
Der AV-Signalprozessor Vpro8 ist ein Multitalent und vielseitiges Werkzeug: Er verarbeitet unterschiedliche Audio- und Videoformate und bietet dafür Format- und Sample-Rate-Konversion, Audio-Embedding und De-Embedding sowie auch Farbkorrektur und umfangreiche Messmöglichkeiten. Obwohl Broadcast weniger zu den Kernthemen der ISE in Amsterdam zählt, wählte Lawo nun die Medientechnik-, Konferenz- und Gebäudetechnik-Messe, um die neue Vpro8-Version vorzustellen. Der Schwerpunkt liegt auf umfangreichen AV-Synchronisations-Möglichkeiten. Durch Laufzeiten, unterschiedliche Sampleraten und natürlich verschiedene Codecs weisen Bild und Ton rasch einen Zeitversatz auf. Um Latenzen zwischen den Signalen zu messen, unterstützt der Vpro8 verschiedene Testsignale wie das hauseigene Vline Sync-Pattern, das EBU-Pattern und neuerdings auch das Vistek Valid8-Format.
Lawo Vpro8 bietet umfangreiche Sync-Möglichkeiten
Eingehende asynchrone Videosignale lassen sich durch den eingebauten Frame-Synchronizer auf den Referenztakt synchronisieren, wobei sowohl Blackburst wie Tri-Level-Sync zur Verfügung stehen. Signallaufzeiten lassen sich mit variablen Audio- und Video-Delays ausgleichen. Dabei ist eine Verzögerung ses Audiosignals um bis zu 320 Millisekunden möglich, das Videosignal kann entsprechend bis zu acht Frames verzögert werde, was eben 320 Millisekunden entspricht. Im Audio-Follows-Video-Delay-Modus gleicht der Vpro8 automatisch interne internen Video-Latenzen aus. Die Em- und De-Embedder ermöglichen mit Sample-Rate-Konversion (SRC) das parallele Embedden, De-Embedden und Shuffling von jedem der 16 Audiokanäle innerhalb der 8 SDI-Ein- und Ausgangs-Signale. Dabei lässt sich der Vpro8 via MADI an Mischpulte oder externe Audiokreuzschienen anbinden. Ein Dolby E Auto-Aligner erkennt und korrigiert automatisch das Timing der Dolby-Streams. Darüber hinaus kann der Vpro8 mit einer Dolby E Encoding/Decoding-Option ausgestattet werden, um professionelles Mehrkanal-Audio für eine einzelne AES3-Verbindung zu encodieren oder zu decodieren.
Zwei Surround-Downmixer erstellen zwei automatisierte Lawo 5.1/7.1 nach Stereo-Downmixes für jeden der beiden Embedder. Die Timecode-Insertion ermöglicht es den Anwendern, zwischen ATC LTC / VITC1 / VITC2 Insertion von einem Eingangssignal oder Free-Run Mode oder dem internen Timecode-Generator zu wählen. Der Testsignal- und Video-ID-Generator erstellt Video-ID-Einblendungen (Text, Quelle, Datum, Timecode, Uhrzeit) und Farbbalken-Testsignale sowie eine Auswahl von Audio-Testsignalen und AV-Sync-Test-Pattern. Die Vpro8-Einheit lässt sich durch Software-Optionen noch um Up/Down/Cross- und AR-Konverter, einen Quadsplit-Muliviewer, Waveform- und Vectorscope Anzeigen sowie RGB- und YPrPb-Farbkorrektur samt Proc-Amp erweitern.
Der Vpro8 lässt sich entweder über das optional erhältliche Vfp1-Frontpanel konfigurieren. Das Vfp1-Panel ist mit einem berührungsempfindlichen OLED-Display ausgestattet und bietet zusätzlich ein HTML5-Webinterface zur Steuerung. Das Webinterface zeigt Thumbnail-Vorschauen sämtlicher Ein- und Ausgangssignale. Sämtliche Vline-Geräte innerhalb eines Netzwerks lassen sich per Webinterface gemeinsam steuerung und konfigurieren – besonders praktisch für größere Setups über große Distanzen. Die Miniaturvorschauen sind über IP verfügbar und können auch auf externen Master-Control-Systemen oder PCs dargestellt werden.
