DJI mit Hasselblad-Kopter, Ronin 2-Gimbal, Cendence-Controller

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Auf der NAB Show zeigt der führende Flugdrohen-Hersteller DJI spannende Neuheiten: DJI und Mittelfomat-Hersteller Hasselblad bringen die erste 100 Megapixel-Flugplattform in die Luft – für DJI eine neue Ära für die Luftfotografie. Das Gimbal Ronin 2 und der Remote-Controller Cendence sind weitere Neuheiten.

Mit der DJI M600 Flugplattform, dem Ronin-MX-Gimbal sowie der Mittelformat-Digitalkamera Hasselblad H6D-100c möchten die beiden Hersteller einen neuen Maßstab in der Luftfotografie markieren: Die Hasselblad H6D-100c liefert eine Auflösung von 100 MP. Der Mittelformat-Sensor der Kamera hat die Abmessungen von 5,34 x 4,0 Zentimeter. Eine RAW-Standbildaufnahme benötigt durchschnittlich 120 MB Speicher, TIFF-Aufnahmen mit 8 Bit sind 289 MB groß. Während die Kamerawerte im Fotobereich sicherlich höchste Detailauflösung versprechen, legt die Hassebiad für Videoaufnahmen die Messlatte nicht gerade höher: Hier ist bei der UHD-Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln Schluss, wobei für HD-Aufnahmen wahlweise der H.264-Codec mit 4:2:0 Farbsampling oder Hasseblad RAW mit 25 Vollbildern pro Sekunde angeboten werden, für  UHD-Aufnahmen allein Hasselblad RAW.

Sechs Rotoren sollen bei DJIs bewährtem M600-Hexakopter für stabile Flugeigenschaften sorgen. Sechs Batterien beliefern die Motoren mit Strom, das D-RTK GNSS-Navigationssystem soll eine auf einen Zentimeter exakte 3D-Positionierung ermöglichen, und Störungen durch Magnetfelder weitgehend vermeiden. Zusammen mit der Drei-Achsen-Gimbal Ronin MX und dem Videoübertragungs-System Lightbridge 2 möchten DJI und Hasseblad so ein Highend-System für Luftaufnahmen liefern, das auch für industrielle und wissenschaftliche Anwendungen vollauf geeignet ist.

Neues DJI-Gimbal Ronin 2

Für die mobile, bewegte Kamera haben sich die Gimbal-Stabilisationssysteme gerade auch im DSLR-Zeitalter etabliert. Anders als Steadycam-Systeme, die gerne für Broadcast-Schukterkameras oder auch Cinekameras eingesetzt werden, werden Gimbals meist in den Händen gehalten – oder eben auf Kränen oder Dollys befestigt. Elektromotoren stabilisieren die Kamera im Gimbal über mehrere Achsen sozusagen aktiv – eine Steadycam arbeitet allein mechanisch. Drohnen-Hersteller DJI brachte sein Know-how aus den Flugdrohnen früh in das  Ronin-Gimbal ein, das sowohl an der Drohne als auch als reines Gimbal verwendet werden kann. Für Luftaufnahmen lässt es sich das Ronin-Gimbal an der Flugplattform M600 befestigen, und dient dann eben zur ferngelenkten Kamerastabilisierung in der Luft.

DJI Ronin 2

Das Ronin 2 ist das neueste Gimbal-Modell von DJI. Dessen Motoren sind mit mehr Kraft und Drehmoment auf schwerere Kameramodelle mit einem Gewicht von bis zu 13,5 Kilogramm ausgelegt. Die Motoren drehen sich mit einer Spitzengeschwindigkeit von bis zu 75 mp/h, was rund 121 km/h entspricht. Dabei erlauben die GPS-unterstützten Motoren eine präzise Ausrichtung auf 0,02 Grad Genauigkeit.

Das Ronin 2 lässt sich flexibel als Handheld-Gimbal, auf einem Kran, für Kabelkameras oder auf Dollys einsetzen, sowie für Drohnenflüge. Ein Zwei-Achsen-Modus eignet sich dafür, das Ronin 2-Gimbal auf einer Steadycam zu befestigen. Die neue Dualband-Fernsteuerung funkt sowohl im 2,4 wie im 5,8 GHz.-Band und vermeidet dadurch weitgehend Interferenzen mit anderen Sendern. Die Reichweite beträgt 1,5 Kilometer. Mittels der Quick-Release.Halterung lassen sich Kameras rasch aus der Halterung lösen.

Neuer DJI Cendence-Controller

Auch in Sachen Steuerung hat DJI nachgelegt. Der neue Cendence-Fernsteuerung, die neue Tracktenna mit besonders hohem Antennengewinn sowie der CrystalSky-Monitor versprechen eine zuverlässige und präzise Kontrolle von Multikopter und Gimbal mit einem selbst bei Sonnenlicht gut erkennbaren Kamerabild.

DJI Cendence

Die Cendence-Fernsteuerung erlaubt es den Kamera- und Drohnen-Operatoren, personalisierte Steuerungsfunktionen zu programmieren und abzuspeichern. Die ermöglicht beispielsweise den direkten Zugriff auf Kamerafunktionen für unterschiedliche Anwendungen wie ISO-Empfindlichkeit, Fokus oder Shutter-Geschwindigkeit, ohne dafür irgendwelche Untermenüs durchforsten zu müssen. Die Cendence-Fernsteuerung verfügt über eingebaute SDI- und HDMI-Schnittstellen für die Live-HD-Übertragung und lässt sich sowohl mit DJIs Lightbridge-Funktechnik wie mit Wi-Fi-Videoübertragung nutzen. Als Bildschirm lassen sich am Cendence-Controller Smartphones, Tablets wie auch DJIs CrystalSky-Monitor befestigen. Ein zusätzliches eingebautes Display zeigt die Steuerungs-Daten. Der Cendence-Controller ist mit den DJI-Drohnenmodellen Matrice 200 und Inspire 2 kompatibel und soll in diesem Jahr zum Preis von rund 1.150 Euro erhältlich sein.

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Autor

Recording, Musikproduktion und Schlagzeug zählen ebenso zu meinen Interessen wie Medientechnik und Broadcast. Nach Stationen bei Tonstudio Zuckerfabrik, R&P Showtechnik & Veranstaltungsservice, SWR, WDR und Axel Springer arbeite ich als freiberuflicher Technikjournalist und Medieningenieur. Dabei biete ich Fachartikel, Produktbeschreibungen und Content-Marketing für Verlage und Unternehmen.

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