DJI, chinesischer Marktführer für Drohnen und Luftbildtechnologie, wendet sich mit der Spark an den ganz breiten Markt: Sie soll sich per Gestensteuerung durch die Lüfte lenken lassen, Vorkenntnisse im Drohnenflug entfallen. Eine Drohne also für jedermann und jede Frau?
Wird die DJI Spark aus der Hand gestartet, soll sie automatisch in einen Gestenmodus übergehen. In diesem Palm-Control genannten Modus erkennt die Drohne über ihre Bordkameras offenbar die Handbewegungen des Piloten am Boden. Über Gesten sollen dann Manöver wie Rückwärtsfliegen, die Aufnahme von Selfies sowie die Rückkehr zum Drohnenpiloten gelingen. „Die Kontrolle einer Kameradrohne mit Handbewegungen ist ein großer Schritt vorwärts, um Lufttechnik als intuitiven Bestandteil in das Leben der Menschen zu integrieren“, kommentiert Paul Pan, Senior Product Manager bei DJI.
Dabei ist die DJI Spark die kleinste und leichteste Kameradrohne des Herstellers mit Hauptsitz in Shenzhen, China. Sie wiegt lediglich 300 Gramm und passt in beinahe jede Tasche. Sie soll im Handumdrehen flugbereit sein und sich außer der Gestensteuerung auch per Smartphone oder Fernsteuerung bedienen lassen. Vier Quick-Shot-Funktionen möchten die Aufnahme von professionellen Videos durch automatische Flugmanöver ermöglichen, darunter steile und spiralförmige Auf- und Abstiegsflugbahnen.
DJI Spark: CMOS-Sensor mit 12 Megapixeln
Die Kamera der Spark arbeitet mit einem 1/2.3 Zoll CMOS Sensor, der Fotos mit 12 Megapixeln und stabilisierte Videos in HD 1080p aufzeichnet. Das mechanische Zwei-Achsen-Gimbal und die sogenannte Ultra-Smooth-Technologie des Herstellers sollen Wackeln und Rolling-Shutter-Effekte minimieren. Mit Rolling-Shutter-Effekt wird eine verbogene Darstellung von sich schnell bewegenenden Motiven bezeichnet. Er entsteht dadurch, dass die einzelnen Pixel eines Sensorchips nicht zeitgleich sondern nacheinander ausgelesen beziehungsweise belichtet werden.
Die DJI Spark soll alle bisherigen Aufnahmemodi von DJI beherrschen. Hinzukommen zwei neue Modi: Per Pano-Modus erstellt die Drohnenkamera horizontale oder vertikale Panoramabilder, das Gimbal und die Kamera-Ausrichtung werden automatisch angepasst. Mit dem sogenannten Shallow-Focus lassen sich Aufnahmen mit geringerer Tiefenschärfe erzeugen, bei der nur die Bildinhalte im Vordergrund in der Schärfeebene liegen. Zudem stehen verschiedene Filter und Vorlagen zur Bild- und Videobearbeitung in der DJI Go 4 App zur Verfügung. Von der App aus lassen sich Bilder und Videos direkt auf Facebook, YouTube, Twitter, Instagram und weiteren sozialen Netzwerken teilen.
DJI Spark: automatische Flugsteuerung
Die automatische Flugsteuerung der DJI Spark basiert auf der Hauptkamera. Diese beinhaltet ein visuelles Positionierungssystem (VPS), das ein präzises Schweben bis zu 30 Metern Höhe steuern soll. Hinzu kommt eine Dual-Band-Satellitenpositionierung (GPS und GLONASS), eine hochpräzise IMU-Einheit, 24 leistungsfähige Recheneinheiten sowie das vorwärts gerichtete 3D-Sichtsystem, welches Hindernisse auf bis zu fünf Metern Entfernung erkennt. Die Spark weicht dann automatisch aus und umfliegt das Hindernis.
Wie bei allen neueren Modellen von DJI kehrt auch die Spark bei ausreichendem GPS-Signal zum Startpunkt zurück. Dies erfolgt dann, wenn der Batteriestand unter eine kritische Marke sinkt, die Verbindung abbricht oder der Pilot die automatische Rückkehr per Tastendruck einleitet. Die Spark ist mit dem GEO- und NFZ-Geofencing-System des Herstellers ausgestattet, das Piloten mit den neuesten Informationen über regulierte und limitierte Flugzonen versorgt. Diese Software unterstützt verantwortungsvolles Fliegen.
Die DJI Spark wird von einer LiPo-Akkus (Lithium Polymer) mit hoher Energiedichte angetrieben und soll so bis zu 16 Minuten Flugdauer erreichen. Bei Flügen mit der optional erhältlichen Fernsteuerung überträgt die Spark Videobilder mit einer Auflösung von 720p über bis zu zwei Kilometer Entfernung.
Preise und Verfügbarkeit
Die DJI Spark gibt es in fünf Farben Alpinweiß, Himmelblau, Wiesengrün, Lavarot und Sonnengelb. Der Preis für die DJI Spark mit zwei Ersatzpropellern und USB-Ladekabel beträgt rund 600 Euro. Ein Set aus DJI Spark, Fernsteuerung, Propellerschutz, zusätzlicher Batterie, Akkuladestation und einer Schultertasche ist für rund 800 Euro zu haben. Vorbestellungen sollen ab Mitte Juni versandt werden.