Sennheiser Digital 6000 Drahtlossysteme bestanden beim diesjährigen Deutschen Musikpreis Echo ihre Feuertaufe: Sennheiser hatte sein neues digitale Drahtlossystem erst Anfang März vorgestellt. Es nutzt gleiche Technologien wie das Spitzensystem Digital 9000 und richtet sich dabei vorwiegend an den Touring- und Rentalmarkt. Mit seinen 1 HE-Rackeinheiten lässt es sich flexibel skalieren.
Für den Echo 2017 wurden drei Sennheiser EM 6000 Doppelempfänger im Rack montiert und von zwei L 6000 Ladegeräten flankiert. Das Digital-6000-System nutzt den Long-Range-Modus und den herstellereigenen Audio-Codec des Sennheiser-Funkmikrofonsystems Digital 9000, lässt sich aber mit seinen zweikanaligen Rackmodulen von einer Höheneinheit flexibler einsetzen. Die Systemlatenz liegt bei drei Millisekunden.
Die Serie umfasst einen Empfänger, der in zwei Versionen erhältlich ist, einen Taschensender, einen Handsender und ein Ladegerät im 19-Zoll-Format für die Rack-Montage. Die Schaltbandbreite des Empfängers von 244 MHz (470 bis 714 MHz) lässt sich mit drei verschiedenen Senderversionen abdecken: 470 bis 558 MHz, 550 bis 638 MHz und 630 bis 718 MHz. Bis zu acht Empfänger-Einheiten lassen sich ohne zusätzlichen Antennensplitter hintereinander schalten, wobei sich die Signale eines Antennenpaares durchschleifen lassen. Das Digital 6000 ist kompatibel zu Digital 9000 im Long-Range-Modus sowie zum digitalen und analogen Kameraempfänger EK 6042.
Digital 6000: Qualität und Empfangssicherheit
Übertragungssicherheit ist seit jeher ein Qualitätsmerkmal von drahtlosen Mikrofonsystemen. Das Digital 6000-System ist dafür mit True-Bit-Diversity, Übertragungsfehlerkorrektur und zusätzlicher intelligenter Fehlerverschleierung ausgestattet. True-Bit-Diversity ermöglicht eine höhere Empfangsqualität als andere Diversity-Verfahren. Während sich beispielsweise Switching-Diversity und True-Diversity für das bessere HF-Signal einer Antenne oder das bessere Audiosignal eines Empfangszuges entscheiden, nutzt True-Bit-Diversity beide Empfangspfade, verknüpft deren Informationen und errechnet daraus das bestmögliche Signal. Dabei signalisiert eine Link-Quality-Anzeige am Empfänger schwierige Empfangssituationen.
Sollte es zu kurzzeitigen Störungen des HF-Spektrums kommen, die die Fehlerkorrektur des Digital 6000 nicht wieder herstellen kann, setzt die sogenannte Fehlerverschleierung ein, bei der schlaue Algorithmen den gestörten Teil ersetzen sollen. Das Digital 6000 arbeitet mit zuschaltbarer AES 256-Verschlüsselung, was besonders für den Einsatz im Konferenzbereich und in Unternehmen wichtig ist; außerdem unterstützen die Sender die herstellereigene Verschlüsselung der Serie Digital 9000.
Passt in Sennheiser-Infrastrukturen
Das Digital-6000-System möchte zusätzliche Investitionen vermeiden helfen: Die Frequenz-Filter sind im Empfänger EM 6000 integriert. Daher lassen sich übliche aktive oder passive UHF-Breitband-Antennen verwenden, also auch bereits erworbene Antennen. Zudem werden die Sender der Serie Digital 6000 von den gleichen Hochleistungs-Akkupacks wie die mobilen Geräte von Digital 9000 gespeist. Der Handsender SKM 6000 ist mit dem Standard-Kapsel-Interface von Sennheiser versehen, womit sich alle klassischen Mikrofonköpfe der Serien evolution wireless und 2000 sowie die speziellen Kapseln der 9000er Serie verwenden lassen.

Die Front- und Rückseite des Sennheiser EM-6000-Receivers.
Der Taschensender SK 6000 lässt sich für Instrumente wie Gitarre und Bass verwenden. Oder natürlich für Sennheiser-Ansteck- oder -Headset-Mikrofonen nutzen. Dazu zählen die Ansteckmikrofone MKE 1 und die digitalfunkfesten Versionen des MKE 2 und des MKE 40 sowie das SL Headmic 1, das Headset-Mikrofon HSP 4 sowie die bald verfügbare, digitalfunkfeste Version des Headset-Mikrofons HSP 2.
Gute Bedienbarkeit
Mit Digital 6000 lassen sich die Frequenzen einfach in gleichen Abständen anordnen; HF-Manager oder Monitortechniker werden in ihrer Arbeit außerdem durch die automatische Frequenzeinrichtung von Digital 6000 unterstützt. Über die Software „Wireless Systems Manager“ (WSM) lässt sich das Mikrofonsystem wie gewohnt überwachen und fernsteuern.

Mittels der Sennheiser WSM-Software (Wireless Systems Manager) lässt sich das Digital 6000 kontrollieren.
Die Bedienelemente des Empfängers sind denen des EM 3732 nachempfunden, sodass sich Toningenieure auch mit der neuen Serie schnell zurechtfinden. Dazu kommt eine neue, nutzerfreundliche Menüführung mit einem hellen, weißen OLED-Display, das einen schnellen Überblick über das HF-Signal, die Verbindungsqualität, das Audiosignal, den Batteriezustand, die Frequenz, den Sendernamen und die Verschlüsselung gibt. Mehrere Homescreens erlauben das einfache Abrufen weiterer Informationen, ohne dass der Anwender dazu Untermenüs aufrufen muss. Kritische Zustände und Fehlermeldungen werden direkt auf dem Display angezeigt.
19-Zoll-Ladeeinheiten
Das zugehörige Ladegerät L 6000 lässt sich mit bis zu vier Lademodulen ausstatten. Dabei kann jedes Lademodul gleichzeitig jeweils zwei Akkus für Hand- oder Taschensender laden. Auf der Vorderseite des L 6000 informieren dreifarbige LEDs über denn Ladezustand jedes Akkus, zwei weitere LEDs über den Gerätezustand. Das Ladegerät L 6000 lässt sich ebenso für Digital 9000 verwenden.